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33 Gasverteilnetzbetreiber präsentieren Grundsatzpapier “H2vorOrt”

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Autor: Redaktion

Im Fokus steht Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger. „H2vorOrt“ liefert den Fahrplan, wie die Gasverteilnetze in verschiedenen Etappen mit sofort beginnenden Aktivitäten und über Zwischenschritte fit gemacht werden sollen für Wasserstoff und klimaneutrale Gase. Geleitet wurde das Projekt vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), der als zentraler Impulsgeber seine technisch-wissenschaftliche Expertise einbringt.
Die Gasverteilnetze sind in der Lage, Wasserstoff flächendeckend und für alle Kunden und Anwendungen nutzbar zu machen; ihre Ertüchtigung führt daher zu einer frühzeitigen breitenwirksamen Klimaneutralität. Dies ist insbesondere im Wärmemarkt der Fall, wo rund 60 Prozent aller Endverbraucher über gasbasierte Wärme zukünftig mit klimaneutralen Gasen versorgt werden können. Die Politik hat das Potenzial von Wasserstoff als Energieträger grundsätzlich erkannt und den Weg für den Aufbau einer umfassenden und nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft geebnet. Im nächsten Schritt muss konsequenterweise ein Bekenntnis zur Gasinfrastruktur erfolgen und ihre Umstellung auf Wasserstoff auch politisch gewollt sein. Als geeignete ordnungspolitische Instrumente empfehlen die Initiatoren von „H2vorOrt“ beispielweise einen Umstellbonus für fortschrittliche Gas-Endanwender, eine erhöhte Anrechenbarkeit klimaneutraler Gase auf CO2-Minderungsvorgaben, die Erwägung einer Fondfinanzierung, um Hürden der Netzertüchtigung zu meistern und die Schaffung eines Gasnetzgebiets-Transformationsplans. Zudem ist auf Basis der existierenden Gasnetzregulierung zeitnah ein regulatorischer Rahmen für die Nutzung von Wasserstoffnetzen zu schaffen.
Auf dem Weg hin zu einem klimafreundlichen Energiesystem dürfen grundlegende Tatsachen nicht ausgeklammert werden: Um den Energiebedarf Deutschlands zu decken, werden weiterhin Energieimporte in großen Mengen notwendig sein. Wasserstoff ist das ideale Medium für erneuerbaren Strom in der Gasinfrastruktur. Der Wärmemarkt, der rund 40 % des Gesamtenergiebedarfes in Deutschland ausmacht, wird aufgrund seiner Bedarfseigenheiten weiterhin primär über Moleküle versorgt werden müssen. Eine Umstellung auf elektrische Energie würde die Stromlücke auch zu einer Wärmelücke werden lassen – bei gleichzeitigem Verfehlen der Klimaziele. Neben den Endverbrauchern sind außerdem auch der Großteil von Industrie- und Gewerbekunden an das rund 500.000 km umfassende Gasverteilnetz angeschlossen.

(Quelle: DVGW)