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DVGW fordert politisches Grüngas-Ziel

Um die Klimaschutzziele sicher und effizient zu erreichen, sollte der Anteil grüner Gase im Energiesystem durch Anpassungen im Ordnungsrahmen zügig gesteigert werden. Mögliche Instrumente sind eine verpflichtende Mindestquote für erneuerbare Gase oder ein CO2-Preis. Eine zeitlich begrenzte, moderate Reduzierung von Steuern, Abgaben und Umlagen für Power-to-Gas-Anlagen ist ebenfalls wirksam und als ergänzende Maßnahme zu sehen. Zudem sollte ein Förderungsmechanismus für die Umrüstung von Biogasanlagen etabliert werden, um den Anteil von Biomethan im Gassystem zu steigern. Das geht aus den Ergebnissen der Smaragd-Studie „Klimaschutz mit grünen Gasen“ hervor, die die Gasforschungsinstitute des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) gemeinsam mit der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der OTH Regensburg, der Anwaltskanzlei Becker Büttner Held sowie dem Gas- und Wärmeinstitut Essen (GWI) erarbeitet haben.

von | 12.09.18

Appell für grüne Gase
Der Einsatz signifikanter Mengen an klimaneutralen Gasen sei unverzichtbar, wenn Deutschland seinen CO2-Ausstoß analog zu seinen Klimaschutzzielen volkswirtschaftlich optimiert reduzieren wolle. Die Nutzung von Gasen und ihren Infrastrukturen sei zudem im Vergleich zu einer reinen Elektrifizierung der Energiesysteme deutlich kostengünstiger. Allerdings würden nach wie vor regulatorische Schranken ihre Nutzung hemmen. Daher sei die gesetzliche Verankerung eines Zieles für grüne Gase im Energiesystem entsprechend der erneuerbaren Energien beim Strom sinnvoll, sagte der DVGW-Vorstandvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
Vorgeschlagene Maßnahmen
Durch gezielte Instrumente könne man dann die Anteile erneuerbarer Gase erhöhen. Die effektivsten Maßnahmen seien eine verpflichtende Quote für erneuerbare Gase sowie ihre Befreiung von Steuern, Abgaben und Umlagen. Die Steuerung über den CO2-Preis entfalte hingegen keinen vergleichbar hohen Effekt. Um die vorhandene Power-to-Gas-Lücke von rund 70 TWh im Jahr 2030 schnell zu schließen und entsprechende Elektrolyse-Kapazitäten in Deutschland in großem Maßstab aufzubauen, solle zügig ein Technologie- und Markteinführungsprogramm für Power-to-Gas-Anlagen angestoßen werden.
Instrumente zur Förderung erneuerbarer Gase könnten zeitlich begrenzt eingesetzt werden, wenn die weiteren Rahmenbedingungen für das Erreichen der Klimaschutzziele gegeben seien, so die Studie. Bereits ab 2030 könne so mit der Degression der Förderinstrumente begonnen werden. Zudem hat das Projekt gezeigt, dass klare Definitionen, insbesondere im Bereich der Synthesegase, fehlen. „Technologiespezifische statt technologieoffene Gesetze verhindern oftmals die effiziente Nutzung. Um die Gesamtheit der erneuerbaren Gase zu berücksichtigen, bedarf es einer einheitlichen, auf den Power-to-Gas-Prozess abgestimmten Begrifflichkeit in allen relevanten Gesetzen“, so Linke weiter.
Weitere Informationen
Den Ergebnisbericht des Smaragd-Forschungsprojekts zum „Klimaschutz mit grünen Gasen“ können Sie unter folgendem Link herunterladen: https://www.dvgw.de/medien/dvgw/leistungen/publikationen/klimaschutz-gruene-gase-smaragd-projekt.pdf 
(Quelle: Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.)

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