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Thyssengas bereitet Leitungen auf künftigen Wasserstofftransport vor

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Autor: Elisabeth Terplan

Derzeit bereitet der Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas eine Erdgastransportleitung zwischen Kalle (Niedersachsen) und Ochtrup (Nordrhein-Westfalen) für den Transport von Wasserstoff vor. Neben Journalisten von lokalen Medien nutzten Vertreter und Vertreterinnen aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik den Vor-Ort-Termin für einen informativen Austausch sowie einen Rundgang über die Baustelle.

„Wir müssen den Markt jetzt mit Geschwindigkeit vorbereiten, indem wir die notwendige Transportinfrastruktur bereitstellen, die dann H2-Produzenten und Abnehmer nutzen können. Genau darauf zahlt unsere Wasserstoff-Strategie ein und genau daran arbeiten wir hier in Nordhorn“, erläutert Dr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Thyssengas, die Pläne des Unternehmens. „Unsere Schwierigkeit auf dieser Mission ist, dass uns nach wie vor der regulatorische Rahmen und damit Planbarkeit und Investitionssicherheit fehlen. Dabei stehen alle Akteure der H2-Wertschöpfungskette längst in den Startlöchern und warten auf ein politisches Signal“, so Gößmann weiter.

Die betreffende Leitung führt vom Gasspeicher im niedersächsischen Kalle nach Ochtrup in Nordrhein-Westfalen. Sie ist Teil des „Thyssengas-H2-Startnetzes“, das mit einer Gesamtlänge von 800 Kilometern den sukzessiven Übergang in den Wasserstoff-Transport ebnen soll. Mit dem Verbindungsstück in Nordhorn stellt Thyssengas ab 2026 den ersten grenzübergreifenden Transport von H2 von den Niederlanden nach Deutschland sicher.

In den vergangenen Wochen wurde die Erdgasleitung im Bereich der Baustelle am Nordhorn-Almelo-Kanal in Nordhorn überprüft. Dafür wurde zunächst das zusätzliche Mantelrohr der Leitung freigelegt und entfernt. Anschließend wurde das Produktenrohr auf mögliche Fehlstellen untersucht. Ziel der Maßnahme ist es, die Integrität der Leitung mit Blick auf den künftigen Transport von Wasserstoff sicherzustellen. Befundabhängig werden weitere Maßnahmen festgelegt.

Die Kalle-Ochtrup-Leitung ist Teil der Initiative GetH2. Bis 2030 wollen die Projektpartner den Kern für eine europäische Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Ein Netz von Lingen (Ems) bis ins Ruhrgebiet und von der niederländischen Grenze bis nach Salzgitter soll Erzeugung, Transport, Speicherung und industrielle Abnahme von grünem Wasserstoff verknüpfen. Neben Thyssengas sind bp, Evonik, Nowega, OGE, RWE Generation sowie die Salzgitter AG an diesem Vorhaben beteiligt.

Thyssengas bereitet sich proaktiv auf den Transport von Wasserstoff und anderer grüner Gase vor. Dazu schafft das Unternehmen in einem ersten Schritt 25 zusätzliche Stellen, die den Aufbau eines „Thyssengas-H2-Startnetzes“ aus dem bisherigen Erdgasnetz heraus vorantreiben sollen. Das „Thyssengas-H2-Startnetz“ mit einer Länge von rund 800 Leitungskilometern soll die Ausgangsbasis für den sukzessiven Übergang in den Wasserstoff-Transport bilden. Es umfasst die Leitungsabschnitte im Thyssengas-Netz, die in einem ersten Schritt H2-ready gemacht und dann nach und nach auf Wasserstoff umgestellt werden sollen.

(Quelle: Thyssengas/2022)