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RWE baut 14 MW-Elektrolyse-Testanlage in Lingen

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Autor: Elisabeth Terplan

Mit einer Förderzusage des Landes Niedersachsen über 8 Mio. € rückt die von RWE geplante Errichtung einer Test-Elektrolyse in Lingen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in greifbare Nähe. Den entsprechenden Förderbescheid übergab Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Landes Niedersachsen, jetzt an die für Wasserstoff verantwortliche RWE-Vorständin Sopna Sury. Diese gab zugleich bekannt, dass RWE beabsichtigt, 30 Mio. € in den Bau der Test-Elektrolyse auf dem Gelände ihres Gaskraftwerks Emsland zu investieren.

Die Pilot-Elektrolyse wird zunächst eine Kapazität von 14 MW haben und damit direkt zu den größten Anlagen ihrer Art in Deutschland gehören. RWE will in der Versuchsanlage zwei Elektrolyse-Technologien unter industriellen Bedingungen erproben: Der Dresdner Hersteller Sunfire installiert für RWE einen Druck-Alkali-Elektrolyseur mit einer Kapazität von 10 MW. Parallel dazu errichtet Linde, das weltweit führende Industriegase- und Engineering-Unternehmen, einen 4-MW-Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseur (PEM). RWE wird Eigentümer und Betreiber der gesamten Anlage in Lingen sein.

Nach Genehmigungserhalt und Errichtungsphase soll die Elektrolyse-Anlage ab Frühjahr 2023 mithilfe von grünem Strom pro Stunde bis zu 290 kg grünen Wasserstoff erzeugen. Der Versuchsbetrieb ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt, mit der Option auf ein weiteres Jahr.

Der dabei erzeugte Wasserstoff soll in ein öffentliches Wasserstoffnetz eingespeist oder dem Brennstoff für Gasturbinen des Kraftwerkes beigemischt werden. Zudem könnte damit die wasserstofffähige Gasturbine versorgt werden, deren Errichtung RWE und Kawasaki bis 2024 in Lingen planen.

Der Genehmigungsantrag für die Pilotanlage ist eingereicht. Grünes Licht von den Behörden vorausgesetzt, sollen die Bauarbeiten im Juni anlaufen.

Der Standort Lingen spielt eine Schlüsselrolle in RWEs Wasserstoffstrategie: Im Rahmen des Projekts GET H2 plant das Unternehmen, dort bis 2024 eine erste 100-MW-Elektrolyseanlage zu errichten. Die Kapazität dieser Anlage soll bis 2026 auf 300 MW ausgebaut werden. Ziel von GET H2 ist es, gemeinsam mit Partnern die kritische Masse zu schaffen, die es braucht, um den Aufbau einer überregionalen Wasserstoffinfrastruktur in Gang zu setzen und einen starken europäischen Wasserstoff-Markt zu entwickeln.

(Quelle: RWE/2022)