17. Oktober 2023 | Unter dem Motto „Rohr frei für H2“ haben die Ferngasnetzbetreiber Nowega und OGE in Niedersachsen einen wichtigen Schritt auf dem Weg ins Wasserstoffzeitalter gefeiert. Erstmals in Deutschland wurde auf der OGE Verdichterstation Emsbüren mit der Umstellung einer Ferngasleitung auf den Transport von Wasserstoff begonnen.
Der Höhepunkt des Tages war ein symbolischer Knopfdruck: Die Gäste gaben so das Signal für den mobilen Verdichter von OGE, mit der Entnahme von Erdgas zu beginnen. Das Gas wird dabei aus den Leitungsabschnitten Emsbüren-Bad Bentheim und Bad Bentheim-Legden in einen anderen Leitungsabschnitt umgepumpt. Dieser Vorgang dauert ca. zwei Tage. Direkt im Anschluss werden die insgesamt ca. 46 km langen Leitungsabschnitte vom Erdgasnetz getrennt. Danach starten die Ertüchtigungsmaßnahmen für den Transport von Wasserstoff, welcher voraussichtlich ab 2025 erfolgen wird. Mit der Umstellung wird zukünftig zahlreichen Abnehmer:innen aus Industrie und Mittelstand ein Anschluss an die Wasserstoffversorgung ermöglicht.
Die Leitungsabschnitte sind Teil des Projektes GET H2 Nukleus, und sind zur Förderung als IPCEI (Important Project of Common European Interest) ausgewählt. Der Abschnitt Emsbüren-Bad Bentheim gehört OGE, der Abschnitt Bad Bentheim-Legden befindet sich zu je 50% im Eigentum von OGE und Nowega. Eine weitere Leitung von Nowega, die von Lingen nach Bad Bentheim führt, wird ab November 2023 auf Wasserstoff umgestellt, mit dem Neubau einer Leitung als Lückenschluss in Lingen hat Nowega Ende September begonnen. Beide Fernleitungsnetzbetreiber sind Teil der Initiative GET H2, deren Ziel es ist, den Kern für eine bundesweite Wasserstoffinfrastruktur zu etablieren.