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Max Valier Holding übernimmt Franz Schuck GmbH

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Autor: Elisabeth Terplan

Die Max Valier Holding steigt als Investor ein und wird neuer Eigentümer des Geschäftsbetriebes der Franz Schuck GmbH mit Sitz in Steinheim am Albuch. Die gefundene Lösung bedeutet die Rettung von über 200 Arbeitsplätzen und die Fortführung aller Bereiche des Unternehmens.

 Im Mai dieses Jahres hatte die Franz Schuck GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Auslöser war die Entscheidung der Geschäftsführung, den stark defizitären Geschäftsbereich der Großkugelhahnfertigung für Pipelines aufzugeben und hierfür einen Käufer zu suchen. Für die Umsetzung und Steuerung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wurde durch das Unternehmen der erfahrene Sanierungsspezialist Rechtsanwalt Jochen Sedlitz von der Stuttgarter Kanzlei GRUB BRUGGER als Generalbevollmächtigter eingesetzt. Das zuständige Insolvenzgericht bestellte den Ulmer Rechtsanwalt Prof. Dr. Martin Hörmann von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte zum (vorläufigen) Sachwalter.

 Im Zuge des im Rahmen des Verfahrens eingeleiteten Investorenprozesses konnte mit der Max Valier eine auf Engineering- und Industrieunternehmen spezialisierte Holding gefunden werden, die im Wege der übertragenden Sanierung den Geschäftsbetrieb der Franz Schuck GmbH vollumfänglich übernimmt und künftig fortführt. Die neuen Inhaber bringen ein großes Know-how und ein breites Netzwerk in das Unternehmen ein und planen weitere Investitionen am Standort in Steinheim. „Das weltweit bekannte Traditionsunternehmen Schuck Group genießt mit seinen innovativen Produkten den Ruf als Qualitätsführer. Wir werden mit den motivierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern darauf aufbauen und bedanken uns für das Vertrauen von Familie Schuck, der Arbeitnehmervertretung und der Eigenverwaltung“, so der Geschäftsführer der Max Valier Holding, Hannes Mahlknecht.

 Die jetzt gefundene Lösung bedeutet den Erhalt von mehr als 200 Arbeitsplätzen am Standort Steinheim. Darüber hinaus fand das Konzept der Max Valier Holding auch die Zustimmung der Familie Schuck als bisherigem Eigentümer. „Man muss ehrlich sein, wir hätten den Bereich Großkugelhahn nicht weiterführen können und daher mit unserem Konzept einen deutlich größeren Personalabbau vornehmen müssen, als dies jetzt der Fall ist. Aus diesem Grunde hat sich die Familie Schuck dazu entschieden, der Lösung mit Max Valier den Vorzug zu geben und diese gezielt zu unterstützen – auch wenn dies für uns schweren Herzens bedeutet, dass wir das Unternehmen aus der Hand geben werden“, so Geschäftsführer Michael Schuck.

 Die Verhandlungen der vergangenen Wochen konnten von der Eigenverwaltung mit großem Einsatz und Unterstützung der Gesellschafter und dem Sachwalter zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Dem gingen intensive Verhandlungen in der vergangenen Woche voraus. Innerhalb kurzer Zeit konnte der komplexe Veräußerungsprozess mit einer enormen Kraftanstrengung aller Beteiligten erfolgreich zu Ende geführt werden. Parallel dazu wurden Verhandlungen mit dem Betriebsrat über den dennoch erforderlichen Personalabbau geführt. Den betroffenen 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte im Rahmen eines Interessenausgleichs eine Transfergesellschaft mit einer zehnmonatigen Laufzeit angeboten werden, um den Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Dies ist angesichts der Insolvenzsituation ein ausgesprochen gutes Ergebnis für die Betroffenen.

Die SCHUCK GROUP ist weltweiter Partner der Energie- und Versorgungswirtschaft. Am Stammsitz im Süden Deutschlands entwickelt und fertigt das Unternehmen Armaturen, Antriebe, Hauseinführungen, Formstücke und Pipelinezubehör für die weltweite Verteilung von flüssigen und gasförmigen Medien, aber auch für die Elektrizitäts- und Breitbandversorgung. Die SCHUCK-Wasserstoffstrategie unterstützt schon heute den Aufbau einer klimaneutralen Gaswirtschaft. Aktuell beschäftigt das Unternehmen über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Umsatzvolumen von knapp 30 Mio. €. Im Zuge des Eigenverwaltungsverfahrens konnten gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Franz Schuck GmbH erste Sanierungsschritte eingeleitet werden. Auf diese Erstmaßnahmen kann die Max Valier Holding nun aufsetzen und den Geschäftsbetrieb wieder außerhalb des Insolvenzverfahrens anlaufen lassen.

(Quelle: Sympra/17.11.22)