Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Großwärmepumpe unterstützt Energieverbund Waldbronn

Die Energieverbundzentrale in Waldbronn im Landkreis Karlsruhe entlastet die Umwelt um jährlich 680 t CO₂ Eine neue Großwärmepumpe verwertet künftig Abwärme des Unternehmens Agilent Technologies Deutschland GmbH und versorgt unter anderem ein Wohnquartier in Waldbronn mit Nahwärme

von | 02.02.24

Die Großwärmepumpe wird in Waldbronn angeliefert. (Quelle: EnBW)

2. Februar 2024 | Die Energieverbundzentrale in Waldbronn im Landkreis Karlsruhe entlastet die Umwelt aktuell um jährlich 680 t CO₂. Bereits im Jahr 2017 hat die EnBW Contracting GmbH das örtliche Schwimmbad, die Eissporthalle der Gemeinde und zwei Industriebetriebe als Energieverbraucher intelligent miteinander vernetzt. Jetzt wird das System noch nachhaltiger: Eine neue Großwärmepumpe verwertet künftig Abwärme des Unternehmens Agilent Technologies Deutschland GmbH und versorgt unter anderem ein Wohnquartier in Waldbronn mit Nahwärme. Die Wärmepumpenanlage nutzt dabei Abwärmeströme, die bei der Erzeugung von Kalt- und Kühlwasser freigesetzt und bisher weitgehend ungenutzt an die Umwelt abgegeben werden.

Der Energieverbund in der Gemeinde Waldbronn im Nordschwarzwald ist darauf ausgelegt, überschüssige Kälte oder Wärme möglichst vollständig zu nutzen. Das erhöht die Effizienz und schafft finanzielle Vorteile für alle Partner.

„Waldbronn ist für uns ein Leuchtturmprojekt“, sagt Andreas Hockun, Geschäftsführer der EnBW Contracting GmbH. „Hier zeigen wir, was möglich ist, wenn Kommune, Industrie und Energieversorger zusammenarbeiten. Die Idee eines solchen Energieverbunds soll auch andere Gemeinden inspirieren.“

Initiator des Energieverbunds ist das Unternehmen Agilent Technologies Deutschland GmbH. Die Spezialisten und Hersteller von analytischen Messgeräten beziehen aktuell Kaltwasser für die Klimatisierung ihrer Produktions- und Büroräume sowie des Rechenzentrums aus der von der EnBW Contracting GmbH betriebenen Energiezentrale. Die durch die Kühlung entstehenden Abwärme beheizt im Sommer die Schwimmbecken des Waldbronner Freibads und im Winter ein neu gebautes Kundenzentrum. Die Blockheizkraftwerke als Teil der Energiezentrale liefern den Strom zum Betrieb der Tiefkälteanlage in der Eissporthalle und die Heizwärme für die älteren Bürogebäude bei Agilent Technologies Deutschland GmbH. Der Geschäftsführer Andreas Kistner sieht darin gleich zwei Vorteile:

„Unsere Abwärmelieferanten und unsere Wärmeverbraucher sind ideal in das Gesamtkonzept eingebunden – wir profitieren von niedrigeren Energiekosten und leisten einen wertvollen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit.“

Wärme für Wohnungen und Gewerbeeinheiten

Die Rückkühlanlage auf dem Dach der EnBW-Energiezentrale erzeugt Kühlwasser, das die gegenüberliegende Firma Taller benötigt, um Kabeltechnik und Steckerbrücken herzustellen. „Und hier setzen wir an, um die Effizienz des Energieverbunds mit einer großen Wärmepumpe weiter zu verbessern“, erklärt Andreas Hockun von EnBW Contracting. „Über die Rückkühlanlage gehen zu Spitzenzeiten noch bis zu 3.000 Kilowatt Wärmeleistung mit einer Temperatur von rund 30 Grad verloren – diese Energie werden wir nun verwerten.“

Zukünftig wird dieses Abwärmepotenzial dank der neuen Hochtemperatur-Wärmepumpe mit 1,5 MW Heizleistung genutzt. Zum einen wird damit ein Großteil der bisher aus fossilem Erdgas erzeugten Wärme in der Energieverbundzentrale ersetzt. Zum anderen versorgt die Wärmepumpe nach ihrer Inbetriebnahme das Neubaugebiet Rück 2 mit rund 280 Wohneinheiten über ein Nahwärmenetz mit nachhaltiger Wärme. Insgesamt werden so bis zu 70 % der Wärme des Energieverbunds CO₂-frei bereitgestellt. Im selben Umfang kann Erdgas eingespart werden. Ein softwaregesteuertes System regelt die Energieströme zwischen den Teilnehmern des Verbunds über die Jahreszeiten hinweg. Damit erhöht sich die jährliche Einsparung auf 1.640 t  CO₂.

(Quelle: EnBW/2024)

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer das neuste in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Energiepark Bad Lauchstädt: Erster H2-Kunden erhält Netzanschluss
Energiepark Bad Lauchstädt: Erster H2-Kunden erhält Netzanschluss

Im Auftrag der Ontras Gastransport GmbH hat die Ferngasleitung (FGL) 701 am 3. September eine neue Abzweig-Armaturengruppe erhalten. Die Ferngasleitung ist Teil des Energieparks Bad Lauchstädt. Über den Abzweig will der Netzbetreiber künftig die TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland mit grünem Wasserstoff versorgen.

mehr lesen
Großer Teststand für Elektrolyseure öffnet am FZ Jülich
Großer Teststand für Elektrolyseure öffnet am FZ Jülich

Das Forschungszentrum Jülich hat am 28. August einen neuen Teststand für Elektrolyseure eingeweiht. Darin werden echte Industrie-Stacks untersucht und mit fortgeschrittener Sensorik fortlaufend beobachtet. Die Anlage des Projekts DERIEL ist Teil des Wasserstoff-Leitprojektes H2Giga des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Sie soll es Wissenschaftlern und Unternehmen ermöglichen, ihre Technologie weiterzuentwickeln und Elektrolyseure „made in Germany“ effizienter und langlebiger zu machen.

mehr lesen
Lubmin: HH2E findet Baupartner für 100-MW-Elektrolyseur
Lubmin: HH2E findet Baupartner für 100-MW-Elektrolyseur

HH2E hat einen Bauvertrag im Wert von 45 Millionen Euro mit dem Unternehmen Gebrüder Karstens Bauunternehmung für eine 100-MW-Anlage unterzeichnet. Karstens wird alle Struktur- und Tiefbauarbeiten für die Anlage leiten. Dabei will es mit regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die lokale Wirtschaft zu fördern.

mehr lesen
Stapel Probeabo Gas

Sie möchten unser Magazin testen?

Bestellen Sie das kostenlose Probeheft!

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Gas + Energie kostenlos und unverbindlich zur Probe!