MAN Energy Solutions wird die Methanisierungseinheit für eine Kläranlage in Pau, Frankreich, liefern. Die Einheit wird als Teil des Power-to-Methane-Verfahrens aus Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) synthetisches Methan herstellen. Die öffentliche Ausschreibung des Gemeindeverbands PAU BEARN Pyrénées, die das zeitlich befristete Unternehmenskonsortium unter der Leitung von SUEZ Eau France und bestehend aus Suez Eau France, Storengy, Camborde Architectes, SOGEA/Vinci und EGIS Eau für sich entscheiden konnte, betrifft den Bau einer neuen Anlage zur Behandlung von Klärschlamm aus der nahegelegenen Abwasseraufbereitungsanlage mit zwei Schlüsselfunktionen:
- die Behandlung von Klärschlamm mittels anaerober Vergärung, bei der ein Gemisch aus Bio-Methan und biogenem CO2 entsteht
- die Verwertung von biogenem CO2, das als Nebenprodukt bei der oben genannten anaeroben Vergärung anfällt, über das Power-to-Methane-Verfahren
Für MAN Energy Solutions geht es bei dem Projekt um die Umwandlung einer Mischung aus biogenem CO2 und grünem Wasserstoff mittels katalytischer Methanisierung in synthetisches Erdgas. Mit Hilfe der Methanisierungsanlage kann die Produktion der Biogasanlage um mehr als 50 % gesteigert werden. Das gesamte erzeugte synthetische und Bio-Methan wird in das Gasnetz eingespeist”, erklärt Arnauld Filancia, Präsident von MAN Energy Solutions Frankreich.
Storengy beauftragt MAN Energy Solutions Frankreich mit dem Engineering, der Lieferung, dem Transport, der Installation und der Vor-Ort-Inbetriebnahme des Methanisierungsreaktors. Die Methanisierungseinheit selbst wird am Standort von MAN Energy Solutions in Deggendorf gebaut, wo sich das Kompetenzzentrum des Unternehmens für komplexe Reaktorsysteme zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe befindet.
Wie entsteht synthetisches Methan?
Die Gesamtleistung der Anlage wird durch die zusätzliche Herstellung von synthetischem Methan aus der Methanisierung von Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) deutlich gesteigert. Letzteres, das aus anaerober Vergärung resultiert, wird normalerweise in die Atmosphäre abgegeben. Durch die innovative Technologie der katalytischen Methanisierung, die von Storengy weltweit zum ersten Mal in industrieller Anwendung in einer solchen Anlage zum Einsatz kommt, kann das gesamte freigesetzte CO2 in klimaneutrales synthetisches Methan umgewandelt werden. Dieser bedeutende technologische Durchbruch bringt gleich zwei Vorteile mit sich: die zusätzliche Produktion von jährlich 4.400 MWh synthetischem Methan und eine beispiellose CO2-Bilanz.
Die Gesamtmenge des am Standort erzeugten synthetischen und Bio-Methans wird schließlich 13.000 MWh im Jahr betragen, was dem Heizenergiebedarf von 1.200 Haushalten entspricht.