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Reallabor in Castrop-Rauxel untersucht Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff

In einem kürzlich gestarteten Werkstattprojekt der Initiative "H2Raum" untersuchen die Projektpartner die konkreten Potentiale von Wasserstoff am Beispiel der Stadt Castrop-Rauxel.

von | 23.02.24

© Fraunhofer IEG Projektstart mit den Partnern: Guido Mihatsch, Westfälische Hochschule, Klaus Mengesdorf, Gelsenwasser, Philipp Schroer, Fraunhofer IEG, Clemens Pollerberg, Westfälische Hochschule, Jens Langensiepen, Stadtwerke Castrop-Rauxel, Kirstin Greiwe, Gelsenwasser (v.l.n.r.)

23. Februar 2024 | In einem kürzlich gestarteten Werkstattprojekt der Initiative “H2Raum” untersuchen die Projektpartner die konkreten Potenziale von Wasserstoff am Beispiel der Stadt Castrop-Rauxel.

Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG prüft in diesem Rahmen, für welche kommunalen und unternehmerischen Bedarfe Wasserstoff eine geeignete Alternative zu herkömmlichen, fossilen Brennstoffen darstellen kann. Das Projekt läuft drei Jahre und will eine Blaupause für andere Städte und Gemeinden liefern.

Lange Wasserstoff-Tradition

Philipp Schroer, Projektleiter auf Seiten des Fraunhofer IEG sieht Castrop-Rauxel als optimales Reallabor: “Schon seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nutzen Industrieunternehmen in Castrop-Rauxel Wasserstoff aus dem Chemiewerk Hüls in Marl, wo er zuerst als Überschuss bei der Produktion von Kraftstoffen aus Braun- oder Steinkohle entstand und später aus den Ölraffinerien kam.” Noch heute liegt Castrop-Rauxel am Ende der 240 km langen Pipeline von Air Liquide, die Leverkusen mit dem nördlichen Ruhrgebiet verbindet. Wasserstoff ist noch immer ein wichtiger Rohstoff der chemischen Industrie. In Castrop-Rauxel gäbe es immer noch eine funktionierende Infrastruktur, aktuelles Knowhow und damit gute Voraussetzungen für die Nutzung von Wasserstoff.

Lokalen Bedingungen sind positiv

In Castrop-Rauxel will das Projektteam nun prüfen, welche Wasserstoff-Potentiale zu den lokalen Gegebenheiten passen. Dabei will es lokale Besonderheiten, wie den Windpark im Stadtteil Frohlinde, die o. g. Wasserstoffleitung und die alten Zechen berücksichtigen, die als Speichermöglichkeiten in Betracht kämen. In Workshops und Experteninterviews sollen auch die unternehmerischen Bedarfe der ansässigen Firmen sowie der Kommune erfasst und bei der Planung berücksichtigt werden. »Grundsätzlich, aus technischer Sicht, kann Wasserstoff in allen Bereichen als Energieträger fungieren, ob als Wärmequelle, Stromspeicher, zum Antrieb von Fahrzeugen oder zur Erzeugung von Prozesswärme. Entscheidend ist aber, zu eruieren, wo der Einsatz von Wasserstoff aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht den größten Sinn ergib«, so Philipp Schroer.

Die Initiative H2Raum erhält finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ziel des Förderprogramms ist, in strukturschwachen Regionen langfristig zukunftsweisende Innovationen und den Strukturwandel gleichermaßen voranzutreiben. Im Speziellen will H2Raum dafür sorgen, dass die Wasserstoffakteure im nördlichen Ruhrgebiet voneinander lernen, gemeinsam diskutieren und mitein­ander Wasserstoffprojekte entwickeln und durchführen. H2Raum adressiert dabei alle Interessierten vom Start-up über kleine und mittelständische Unternehmen, Uni­versitäten, Bildungs- und Forschungseinrichtungen über Studierende, Schülerinnen und Schüler bis hin in die Zivilgesellschaft hinein. Initiatoren von H2Raum sind die Westfälische Hochschule und das Fraunhofer IEG.

 

(Fraunhofer IEG/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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