4. Dezember 2023 | Das Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) am Forschungszentrum Jülich wächst weiter. Am 1. Dezember wurde Prof. Dr. Hans-Georg Steinrück Direktor des Bereichs Katalytische Grenzflächen (INW-1).
Der 35-jährige Physiker wechselt vom Chemiedepartment der Universität Paderborn nach Jülich und wird den Institutsbereich neu aufbauen. Mit Steinrück sind zwei Jahre nach Gründung des INW drei der vier Institutsbereiche mit Direktor:innen besetzt. Im März war Prof. Dr. Andreas Peschel am INW-4 gestartet, im Oktober Prof. Dr. Regina Palkovits am INW-2.
Steinrück hat in Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg promoviert und danach fünf Jahre in der Abteilung Materialwissenschaften des SLAC National Accelerator Laboratory der renommierten US-Universität Stanford geforscht. Seit 2020 ist er Juniorprofessor für “Grenzflächenbestimmte Prozesse in der Reaktionstechnik” an der Universität Paderborn. Nach dem sogenannten Jülicher Modell erhält Hans-Georg Steinrück einen Ruf als Professor an die RWTH Aachen und gehört ab Dezember dem Aachener Institut für Physikalische Chemie an.
Die Institutsbereiche am INW bauen inhaltlich aufeinander auf. Hans-Georg Steinrück wird auf der kleinsten Skala arbeiten, weil er die Rolle und Wechselwirkungen der Atome und Moleküle in Prozessen wie der Katalyse und anderen Reaktionen untersucht. „Die Frage, wie wir ein Molekül auf einer Katalysator-Oberfläche anordnen, bestimmt später maßgeblich die Antwort auf die Frage, wie langlebig und effizient der Reaktor in der Anwendung ist“, erklärt Steinrück, wie sein Forschungsbereich die der anderen INW-Institutsbereiche beeinflusst.
Unter anderem will der neue Direktor präzise in-operando-Messmethoden entwickeln und weiter verfeinern, mit denen sein Team und er die Eigenschaften von Atomen und Molekülen besser bewerten können. „Wir setzen beispielsweise oberflächensensitive Röntgenmethoden wie Röntgenreflektometrie ein und können somit beobachten, wie sich die Eigenschaften von Katalysatoroberflächen während des Betriebs verändern und entwickeln.“
In der ersten Phase seiner Arbeit am INW baut Steinrück sein eigenes Team auf. Gesucht werden Chemiker:innen, Physiker:innen und Ingenieur:innen, Postdocs und Promovierende sowie Techniker:innen. Ein Teil der Stellen ist bereits ausgeschrieben.
Das INW bildet den Kern des Helmholtz-Clusters Wasserstoff (HC-H2). Das Cluster soll im Strukturwandel im Rheinischen Revier mit der Demonstration neuer Wasserstechnologien für wirtschaftliches Wachstum sorgen.