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FH Münster bietet Hochschulzertifikatskurse für Netzingenieur*innen im Bereich Wasserstoff, Gas und Wasser

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Autor: Elisabeth Terplan

Grün produzierter Wasserstoff ist ein Grundstoff und Energieträger, der in den kommenden Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten könnte, die Energieversorgung einschließlich des Wärme-, Industrie- und Verkehrssektors in eine karbonfreie Zukunft zu führen. Wissenschaftler*innen der FH Münster forschen intensiv an dessen Herstellung. Doch er muss nicht nur erzeugt, sondern auch verteilt werden. Damit die Energiewende gelingt, bildet die Hochschule im Modul Wasserstoff ihres Zertifikatskurses „Netzingenieur*in“ Fachkräfte im Umgang mit Wasserstoff weiter.

„Wir machen die Teilnehmenden fit für die Zukunft, in der Wasserstoff möglicherweise eine größere Rolle spielen wird als bisher“, sagt Kursleiter Prof. Dr. Thomas Schmidt. „Wasserstoff hat einige stoffliche Besonderheiten, die wir im Kurs vermitteln. Anders als Erdgas muss dieser nämlich zunächst erzeugt werden, bevor er transportiert werden kann“, so der Professor weiter, der in einem weiteren Modul auch Netzingenieur*innen zum Thema Gas weiterbildet und darin etwa erklärt, wie Wasserstoff ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. Wasserstoff beispielsweise wird zum Transport unter Druck verdichtet und anschließend wieder entspannt. Die Weiterbildung vermittelt diese Kenntnisse innerhalb von zwei Wochen jeweils auf dem Steinfurter Campus der FH Münster und im Gas- und Wärme-Institut Essen und geht unter anderem auch auf verschiedene Verwendungsmethoden für Wasserstoff in der Industrie, beispielsweise im Wärmesektor, ein. „Wir müssen wegkommen von der Erdgasnutzung“, so Schmidt. „Mit der Weiterbildung helfen wir dabei, den Schalter umzulegen.“

Die Energiewende muss auch deshalb gelingen, weil durch den Klimawandel heute unter anderem die Wasserwirtschaft vor globalen Herausforderungen steht. In vielen Ländern der Erde stellen Wassermangel und hygienische Missstände ein ernstes Problem dar. Im Modul Wasser bildet Prof. Dr. Helmut Grüning daher Netzingenieur*innen zu diesem Thema weiter. „Solche Fachkräfte werden in Stadtwerken, Wasserverbänden oder in privatwirtschaftlichen Unternehmen dringend gebraucht“, sagt er. „Im Wasserkurs Netzingenieurwesen vermitteln wir deshalb nicht nur Systemkenntnisse, sondern auch ein tiefgehendes Prozessverständnis, um Wasserver- und Entsorgungssysteme planen und betreiben zu können.“ Der Kurs findet im Laufe von vier Wochen unter anderem in Grünings Technikum für Stadthydrologie und Wasserversorgung auf dem Steinfurter Campus statt. An der halbtechnischen Versuchsanlage wird das Verständnis komplexer hydraulischer Prozesse anschaulich vermittelt. Weitere Lehreinheiten folgen darauf in Münster sowie an der Jade Hochschule in Oldenburg.

Weitere Infos zur Weiterbildung gibt es online unter netzingenieurqualifikation.de.

(Quelle. FH Münster/2022)