Am 20. Und 21. September 2021 haben sich 119 internationale Teilnehmer aus 16 Ländern in Weimar zu den Perspektiven erneuerbarer Gase ausgetauscht und Beiträge zur klimaneutralen und erneuerbaren Energieversorgung der Zukunft diskutiert. Die 7. Auflage der Konferenz, die bisher u.a. in Barcelona, Toulouse, Florenz und Malmö durchgeführt wurde, konnte dank einer Förderung durch die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) nach Weimar geholt werden und hat Impulse für den Ersatz fossilen Erdgases durch erneuerbare Gase wie Biogas, Biomethan und Wasserstoff gegeben.
Nach zwei Verschiebungen konnte die REGATEC Konferenz nun endlich – zwar mit Auflagen – aber weitestgehend als Präsenzveranstaltung im Leonardo-Hotel Weimar stattfinden. In den letzten Wochen musste noch die Möglichkeit der online-Teilnahme eingerichtet werden, damit das sehr große Interesse trotz Begrenzung der Teilnehmerzahl aufgrund der Hygieneauflagen befriedigt werden konnte.
Vor Ort haben sich rund 100 Teilnehmer sowohl im Rahmen der Konferenz als auch im Rahmen der internationalen Fachausstellung von knapp 30 führenden Technologieherstellern über Technologieentwicklungen und Perspektiven erneuerbarer Gase ausgetauscht und neue Technologiekooperationen gefunden. Auch einige Biogasanlagenbetreiber waren gekommen, die zukünftig erneuerbares Gas in Thüringen in die Erdgasleitungen einspeisen wollen.
Gerade für ein Bundesland mit großen Biomasseressourcen an Holz wie auch landwirtschaftlichen Stoffströmen (Gülle, Mist, Stroh) wird die Bereitstellung von Energie aus Biomasse immer eine wesentliche Rolle in der Energiewende spielen. Diese besonderen Bedingungen in Thüringen hat einführend Prof. Dieter Sell, der Geschäftsführer der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA), hervorgehoben. Auf den Erhalt und die Identifikation von Perspektiven für bestehende Biogasanlagen zielt auch die von der ThEGA koordinierte Beratungsinitiative für Biogasanlagenbetreiber in der Praxis.
Von höchstem Interesse wurden Technologien diskutiert, welche die Synergien der Bereitstellung und Nutzung von Biogas, Synthesegas aus der Holz-Vergasung und Wasserstoff ausschöpfen, um möglichst energieeffizient erneuerbares Gas zu produzieren, das dann u.a. als Bio-CNG und Bio-LNG im Kraftstoffmarkt für zukunftsfähige Mobilität Verwendung findet.
Prof. Frank Scholwin, Geschäftsführer des Institutes für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie, fasst als einer der beiden Veranstalter der Tagung zusammen: „Die Dynamik der Diskussion einer Präsenzveranstaltung ist durch die Vielzahl der online-Meetings nie zu ersetzen. Wir haben innovative Ideen für Projekte zur Produktion von Erdgassubstituten aus fester Biomasse wie Rinde und Sägerestholz wie auch zur Produktion von verflüssigtem Methan aus Gülle-Biogas (Bio-LNG) entwickelt. Damit haben wir nicht nur die Chance, die internationalen Firmen zur Diskussion nach Thüringen zu holen, sondern im Nachgang auch deren innovative Technologien hier umzusetzen!“
(Quelle: Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie/2021)