Open Grid Europe hat die vorläufigen Entgelte für 2015 veröffentlicht. Mit Blick auf die künftigen EU-einheitlichen Regelungen zur Entgeltbildung, die eine Vereinheitlichung der Entgeltberechnungssystematiken der verschiedenen Fernleitungsnetzbetreiber vorsieht, hat Open Grid Europe die Berechnung der Netzentgelte auf ein sog. Briefmarkenentgelt umgestellt: Zukünftig wird es nur noch ein Entgelt für die Einspeisung in das Transportsystem von Open Grid Europe (Einspeisebriefmarke) und ein Entgelt für die Ausspeisung aus dem Transportsystem von Open Grid Europe (Ausspeisebriefmarke) geben. Das Entgelt für die Einspeisung wird ab dem 1. Januar 2015 3,20 €/(kWh/h)/a und das Entgelt für die Ausspeisung 2,82 €/(kWh/h)/a betragen.
Bei der Entgeltsystematik hat Open Grid Europe die Rolle der Erdgasspeicher für eine sichere Versorgung und einen bedarfsgerechten Netzausbau berücksichtigt. Die Kapazitäten von und zu Speichern werden ab dem 1. Januar 2015 als temperaturabhängiges festes Kapazitätsprodukt (TaK-Produkt) mit einem deutlichen Entgeltabschlag von 50 % auf die obigen Briefmarken vermarktet. Damit berücksichtigt Open Grid Europe bereits ab dem 1. Januar 2015 die aktuellen Entwicklungen zur Entgeltermittlung sowohl auf europäischer Ebene als auch aus dem laufenden Festlegungsverfahren der BNetzA.
Mit dem TaK-Produkt stehen zukünftig umfangreich feste Netzkapazitäten an Erdgasspeichern zur Verfügung. Gegenüber 2014 ergeben sich durchgängig niedrigere Netzentgelte. Die Absenkung der Entgelte beruht maßgeblich auf den in der Anreizregulierungsverordnung verankerten Mechanismen des Regulierungskontos, nach der Mehr- und Mindererlöse aus der Vergangenheit zu deutlichen Entgeltveränderungen in den Folgejahren führen. Für 2016 rechnet Open Grid Europe mit einer zu 2015 gegenläufigen Entwicklung und damit steigenden Entgelten.