Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Biogasbranche will mehr Systemverantwortung übernehmen

Anlässlich der Pressekonferenz zur 23. Jahrestagung des Fachverbandes Biogas in Nürnberg machte Präsident Horst Seide deutlich, „dass Biogas ein wichtiges Element in der Energiewende ist.“

von | 15.01.14

NULL

Anlässlich der Pressekonferenz zur 23. Jahrestagung des Fachverbandes Biogas in Nürnberg machte Präsident Horst Seide deutlich, „dass Biogas ein wichtiges Element in der Energiewende ist.“ Vor dem Hintergrund der zunehmenden Kohleverstromung in Deutschland und der dadurch auf einen Höchststand gestiegenen CO2-Emissionen sei es nötig, alte systemrelevante Kohlekraftwerke sukzessive durch flexible Biogas- und andere KWK-Anlagen zu ersetzen. „Wir können mit Biogasanlagen, die durch Gasspeicher und zu­sätzliche Motorkapazität flexibilisiert sind, Systemdienstleistungen für das Stromnetz er­bringen und wollen das auch“, führte Seide aus. Dafür seien auch Biomethan-Blockheizkraft­werke (BHKW) prädestiniert. Das kommende Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müsse nun den richtigen Rahmen setzen. Die aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofes erschwert die Flexibilisierung bestehender Biogasanlagen. Seide appellierte an die Politik, dass „deshalb insbesondere der Anlagenbegriff im neuen EEG so definiert sein muss, dass Rechtssicherheit für Investitionen in die Flexibilisierung von Biogasanlagen gewährleistet ist.“ Nur so werde die Flexibilitätsprämie im EEG breiter nutzbar und die Übernahme von System­verantwortung durch Biogas möglich.

Auch beim Thema Nachhaltigkeit will die Biogasbranche mehr Verantwortung übernehmen. „Über den Energiepflanzenanbau kann die Vielfalt auf dem Acker deutlich erhöht werden“, erklärte Hendrik Becker, Vizepräsident des Fachverbandes Biogas. Um dies zu erreichen hat der Fachverband Biogas verschiedene Vorschläge für das neue EEG erarbeitet. So soll der Anteil einer Fruchtart an den Einsatzstoffen einer Anlage begrenzt werden und kein Umbruch von Dauergrünland erfolgen. Um Alternativen zum Mais zu stärken, schlägt der Fachverband Biogas vor, ausgewählte ökologisch vorteilhafte Kulturarten aus der Einsatzstoffklasse 1 in Klasse 2 des EEG zu überführen, beispielsweise mehrjährige Gräser, Mischkulturen und Sonnenblumen. „Gleichzeitig brauchen wir einen gewissen Anteil ertragsstarker Pflanzen­arten, wie z.B. Zuckerrüben und Getreide für Ganzpflanzensilage, um die Wirtschaftlichkeit neuer Biogasprojekte und die Weiterentwicklung von Alternativen zum Mais für Bestands­anlagen zu sichern“, ergänzte der Vizepräsident. Ein kompletter Ausschluss dieser Pflanzen versperre den Weg zu mehr Artenvielfalt. Dies würde den Zielen des Koalitionsvertrags zuwiderlaufen.

Der Koalitionsvertrag rückt die Abfall- und Reststoffvergärung zur Biogaserzeugung noch stärker in den Fokus als dies mit dem EEG 2012 bereits der Fall ist. Seit Anfang 2012 werden neben wenigen Biogaseinspeiseanlagen fast ausschließlich kleinere Biogasanlagen gebaut, die vor allem Gülle und Reststoffe aus der Landwirtschaft sowie einen kleinen Teil Energiepflanzen einsetzen. Zusätzlich wird die anfallende Wärme genutzt, um eine Wirt­schaftlichkeit zu erreichen. „Der Einsatz von Gülle, Mist, Abfall- und Reststoffen wird jedoch durch überzogene Anforderungen nahezu unmöglich gemacht“, mahnte Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. So schreibt beispielsweise der Entwurf der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) die doppelwandige Ausführung aller unterirdischen Bauteile vor, sobald neben Gülle andere tierische Nebenprodukte, z.B. aus der Lebensmittelproduktion, zur Biogaserzeugung einge­setzt werden. Es passe nicht zusammen, dass auf den Einsatz von Reststoffen gepocht werde und gleichzeitig zu hohe Anforderungen deren Nutzung unmöglich machten. Gewässerschutz, Immissionsschutz und Anlagensicherheit seien unbestritten wichtige An­liegen – „aber Anpassungen müssen im Rahmen der fixen EEG-Vergütungen wirtschaftlich darstellbar bleiben. Ein Angriff auf den Bestandsschutz durch die kalte Küche ist nicht akzeptabel und konterkariert die Energiewende“, unterstrich der Verbandsgeschäftsführer.

Die Biogasbranche setzt sowohl im Anlagenbestand wie im Neubau auf Qualität statt Quantität. In der gesamten Erzeugungskette sollen weitere Effizienzpotenziale gehoben werden, um die erhöhten Anforderungen zumindest teilweise wirtschaftlich zu kompensieren. Die anstehende EEG-Reform wird wichtige Weichen stellen. Der Fachverband Biogas appelliert, den Rahmen so zu gestalten, dass eine weitere Entwicklung der Biogasbranche in Deutschland erfolgt, um technologisches Know-how, Innovationskraft und Arbeitsplätze zu erhalten sowie das Exportpotenzial der Biogastechnologie auch zukünftig zu nutzen.

Anlässlich der Pressekonferenz zur 23. Jahrestagung des Fachverbandes Biogas in Nürnberg machte Präsident Horst Seide deutlich, „dass Biogas ein wichtiges Element in der Energiewende ist.“ Vor dem Hintergrund der zunehmenden Kohleverstromung in Deutschland und der dadurch auf einen Höchststand gestiegenen CO2-Emissionen sei es nötig, alte systemrelevante Kohlekraftwerke sukzessive durch flexible Biogas- und andere KWK-Anlagen zu ersetzen. „Wir können mit Biogasanlagen, die durch Gasspeicher und zu­sätzliche Motorkapazität flexibilisiert sind, Systemdienstleistungen für das Stromnetz er­bringen und wollen das auch“, führte Seide aus. Dafür seien auch Biomethan-Blockheizkraft­werke (BHKW) prädestiniert. Das kommende Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müsse nun den richtigen Rahmen setzen. Die aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofes erschwert die Flexibilisierung bestehender Biogasanlagen. Seide appellierte an die Politik, dass „deshalb insbesondere der Anlagenbegriff im neuen EEG so definiert sein muss, dass Rechtssicherheit für Investitionen in die Flexibilisierung von Biogasanlagen gewährleistet ist.“ Nur so werde die Flexibilitätsprämie im EEG breiter nutzbar und die Übernahme von System­verantwortung durch Biogas möglich.

Auch beim Thema Nachhaltigkeit will die Biogasbranche mehr Verantwortung übernehmen. „Über den Energiepflanzenanbau kann die Vielfalt auf dem Acker deutlich erhöht werden“, erklärte Hendrik Becker, Vizepräsident des Fachverbandes Biogas. Um dies zu erreichen hat der Fachverband Biogas verschiedene Vorschläge für das neue EEG erarbeitet. So soll der Anteil einer Fruchtart an den Einsatzstoffen einer Anlage begrenzt werden und kein Umbruch von Dauergrünland erfolgen. Um Alternativen zum Mais zu stärken, schlägt der Fachverband Biogas vor, ausgewählte ökologisch vorteilhafte Kulturarten aus der Einsatzstoffklasse 1 in Klasse 2 des EEG zu überführen, beispielsweise mehrjährige Gräser, Mischkulturen und Sonnenblumen. „Gleichzeitig brauchen wir einen gewissen Anteil ertragsstarker Pflanzen­arten, wie z.B. Zuckerrüben und Getreide für Ganzpflanzensilage, um die Wirtschaftlichkeit neuer Biogasprojekte und die Weiterentwicklung von Alternativen zum Mais für Bestands­anlagen zu sichern“, ergänzte der Vizepräsident. Ein kompletter Ausschluss dieser Pflanzen versperre den Weg zu mehr Artenvielfalt. Dies würde den Zielen des Koalitionsvertrags zuwiderlaufen.

Der Koalitionsvertrag rückt die Abfall- und Reststoffvergärung zur Biogaserzeugung noch stärker in den Fokus als dies mit dem EEG 2012 bereits der Fall ist. Seit Anfang 2012 werden neben wenigen Biogaseinspeiseanlagen fast ausschließlich kleinere Biogasanlagen gebaut, die vor allem Gülle und Reststoffe aus der Landwirtschaft sowie einen kleinen Teil Energiepflanzen einsetzen. Zusätzlich wird die anfallende Wärme genutzt, um eine Wirt­schaftlichkeit zu erreichen. „Der Einsatz von Gülle, Mist, Abfall- und Reststoffen wird jedoch durch überzogene Anforderungen nahezu unmöglich gemacht“, mahnte Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. So schreibt beispielsweise der Entwurf der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) die doppelwandige Ausführung aller unterirdischen Bauteile vor, sobald neben Gülle andere tierische Nebenprodukte, z.B. aus der Lebensmittelproduktion, zur Biogaserzeugung einge­setzt werden. Es passe nicht zusammen, dass auf den Einsatz von Reststoffen gepocht werde und gleichzeitig zu hohe Anforderungen deren Nutzung unmöglich machten. Gewässerschutz, Immissionsschutz und Anlagensicherheit seien unbestritten wichtige An­liegen – „aber Anpassungen müssen im Rahmen der fixen EEG-Vergütungen wirtschaftlich darstellbar bleiben. Ein Angriff auf den Bestandsschutz durch die kalte Küche ist nicht akzeptabel und konterkariert die Energiewende“, unterstrich der Verbandsgeschäftsführer.

Die Biogasbranche setzt sowohl im Anlagenbestand wie im Neubau auf Qualität statt Quantität. In der gesamten Erzeugungskette sollen weitere Effizienzpotenziale gehoben werden, um die erhöhten Anforderungen zumindest teilweise wirtschaftlich zu kompensieren. Die anstehende EEG-Reform wird wichtige Weichen stellen. Der Fachverband Biogas appelliert, den Rahmen so zu gestalten, dass eine weitere Entwicklung der Biogasbranche in Deutschland erfolgt, um technologisches Know-how, Innovationskraft und Arbeitsplätze zu erhalten sowie das Exportpotenzial der Biogastechnologie auch zukünftig zu nutzen.

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer das neuste in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Deutscher Wasserstoff-Verband stellt sich neu auf
Deutscher Wasserstoff-Verband stellt sich neu auf

Der Deutsche Wasserstoff-Verband stellt seine Führung neu auf. Friederike Lassen, bislang Leiterin Politik und Regulierung, wird zum 1. November Vorstand des Verbandes, der künftig von einer Doppelspitze geführt werden soll. Das hat das DWV-Präsidium entschieden. Der Auswahlprozess für die weitere Vorstandsposition läuft.

mehr lesen
Wasserstoff-Versorgungslücke gefährdet über 770.000 Arbeitsplätze
Wasserstoff-Versorgungslücke gefährdet über 770.000 Arbeitsplätze

„Um den Wasserstoffhochlauf in Deutschland zu beschleunigen, muss der Fokus beim Ausbau der Wasserstoffinfrastrukturen stärker auf die Verteilnetze gelegt werden. Ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie sind es, die die grüne Energie der Zukunft auf molekularer Basis dorthin bringen, wo sie benötigt wird: zu Industrie- und Gewerbestandorten, zu Kraftwerken, Wärmenetzen und in die Haushalte“, so Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW.

mehr lesen
Durchbruch bei Alkalischen Membran-Elektrolyseuren
Durchbruch bei Alkalischen Membran-Elektrolyseuren

Einem Team aus Technischer Universität Berlin, Helmholtz-Zentrum Berlin, Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg (IMTEK) und Siemens Energy ist es gelungen, eine hocheffiziente alkalische Membran-Elektrolyse Zelle erstmals im Labormaßstab in Betrieb zu nehmen. Das Besondere: Der Anodenkatalysator besteht dabei aus preisgünstigen Nickelverbindungen und nicht aus begrenzt verfügbaren Edelmetallen. An BESSY II konnte das Team die katalytischen Prozesse durch operando Messungen im Detail darstellen, ein Theorie Team (USA, Singapur) lieferte eine konsistente molekulare Beschreibung. In Freiburg wurden mit einem neuen Beschichtungsverfahren Kleinzellen gebaut und im Betrieb getestet. Die Ergebnisse sind im renommierten Fachjournal Nature Catalysis publiziert.

mehr lesen
Stapel Probeabo Gas

Sie möchten unser Magazin testen?

Bestellen Sie das kostenlose Probeheft!

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Gas + Energie kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Datenschutz
gwf-gas.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
gwf-gas.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: