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Enapter plant Herstellung von Elektrolyseuren ohne graue Energie

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Autor: Elisabeth Terplan

Das Cleantech-Unternehmen Enapter hat jetzt vorgestellt, wie es bei der Massenproduktion von Elektrolyseuren im nordrhein-westfälischen Saerbeck gänzlich ohne graue Energie auskommen will.

Derzeit entsteht in der Klimakommune Saerbeck bei Münster der Enapter Campus – ein 82.000 qm großes Gelände mit Elektrolyseur-Produktion, Forschung & Entwicklung sowie Verwaltung. Im Zuge des als Life Cycle Impact Zero beschriebenen Vorhabens, soll der gesamte Enapter Campus mit erneuerbarer Energie betrieben werden, die entweder vor Ort produziert oder aus dem nahegelegenen Bioenergiepark Saerbeck bezogen wird.

Herzstück dabei ist die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Campus-Gebäude, die pro Jahr 2.100 MWh elektrische Energie liefern sollen. Das entspricht ungefähr dem Strombedarf von 688 Drei-Personen-Haushalten (3.050 KWh pro Jahr) und erwartungsgemäß 60 % der elektrischen Energie, die für die Elektrolyseur-Produktion benötigt wird. Diese Produktion soll Ende 2022 starten und dann schrittweise automatisiert und in die Massenproduktion überführt werden (> 10.000 Elektrolyseure pro Monat).

Abwärme-Nutzung für die Beheizung

Darüber hinaus wird Enapter eine direkte Anbindung zum Bioenergiepark Saerbeck nutzen, um vollständige, netzunabhängige Energieautarkie zu erreichen. Der Bioenergiepark, der im Rahmen einer Bürgerinitiative für die “Klimakommune” Saerbeck (NRW) gegründet wurde, befindet sich in unmittelbarer Nähe des Campus und produziert mit Windrädern, Solarenergie und einer Biogasanlage die doppelte Menge an Energie, die Saerbeck benötigt.

Die bislang ungenutzte Abwärme aus der ebenfalls zum Bioenergiepark gehörenden Biogasanlage soll die Warmwasser-Aufbereitung und die Beheizung der Gebäude auf dem Enapter Campus unterstützen. Darüber hinaus werden die dort produzierten kompakten, modularen Elektrolyseure in der Endabnahmephase grünen Wasserstoff (und mehr Wärme für den Winter) erzeugen. Dieser grüne Wasserstoff wird künftig in einem Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung genutzt. Der so entstehende Strom kann dann u.a. zum Betrieb der Wärmepumpen oder zur Sicherstellung der Notstromversorgung verwendet werden.

Das Beispiel des Enapter Campus wird zeigen, dass klimaneutrale Produktion möglich ist. Doch das Life Cycle Impact Zero-Prinzip des Unternehmens geht weiter über die reine Energieversorgung hinaus und umfasst beispielsweise auch Aspekte einer zirkulären Wirtschaft. Ziel des umfassenden Konzepts ist es, dass trotz industrieller Produktion keine negativen Auswirkungen auf Menschen, Umwelt und Umgebung erzielt werden.

(Quelle: Enapter/2022)