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Wasserstoffprojekt “Energiepark Bad Lauchstädt” erhält Fördermittelbescheid als Reallabor der Energiewende

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Autor: Elisabeth Terplan

Die Entwicklung des “Energieparks Bad Lauchstädt” nimmt einen weiteren wichtigen Schritt: nun erhielten die Projektpartner im Beisein des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff den Bescheid für die Förderung als “Reallabor der Energiewende” über rund 34 Mio. € überreicht durch Andreas Feicht, Staatssekretär im zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Im “Energiepark Bad Lauchstädt” wollen die Projektpartner die Herstellung, die Speicherung, den Transport und den wirtschaftlichen Einsatz von Grünem Wasserstoff unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab untersuchen. Nachdem das BMWi das Projekt im Rahmen des zweistufigen Antragsverfahrens bereits 2019 als förderwürdiges Reallabor deklarierte, haben die Verantwortlichen des beteiligten Unternehmenskonsortiums die Pläne in der Zwischenzeit konkretisiert und weiter vorangetrieben.

Mit dem nun eingegangenen Fördermittelbescheid wird das Projekt unmittelbar seine Arbeit aufnehmen. Hinter dem “Energiepark Bad Lauchstädt” steht ein Unternehmenskonsortium aus der Terrawatt Planungsgesellschaft mbH, der Uniper, der VNG Gasspeicher GmbH (VGS), der ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS), dem DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg (DBI) sowie der VNG AG.

Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, im südlichen Sachsen-Anhalt die gesamte Wertschöpfungskette für Grünen Wasserstoff abzubilden. Dabei wird erneuerbarer Strom aus einem neu zu errichtendem Windpark mittels einer Großelektrolyse-Anlage mit einer Leistung von rund 30 Megawatt (MW) in klimafreundlichen Wasserstoff umgewandelt und über eine umzuwidmende 20 Kilometer lange Gasleitung der ONTRAS der chemischen Industrie im benachbarten Leuna zugeführt. Zudem sollen die entscheidenden Vorarbeiten getätigt werden, um den produzierten Grünen Wasserstoff in einer eigens dafür ausgestatteten, knapp 180 Meter hohen Salzkaverne ab 2026 zwischenspeichern zu können. Das Vorhaben hat eine Gesamtinvestitionsvolumen von rund 140 Mio. €.

Die Entwicklung und der Aufbau des Energieparks sind grundsätzlich in zwei Phasen geplant, die unabhängig voneinander bearbeitet und umgesetzt werden: Ab diesem Herbst sollen mit der bewilligten Förderung als “Reallabor der Energiewende” zunächst die Wasserstofferzeugung und der Wasserstofftransport sowie zentrale Komponenten der Wasserstoffspeicherung weiterentwickelt und erprobt werden. Zu letzteren zählen beispielsweise eine effiziente Gasreinigung sowie die Sicherheitstechnik. In einer sich perspektivisch anschließenden zweiten Phase, die nicht Bestandteil des jetzigen Forschungsvorhabens ist, wird ab 2026 angestrebt, die für die Wasserstoffspeicherung vorgesehene Kaverne fertigzustellen und in die Wertschöpfungskette einzubinden. Insgesamt zeichnet sich der Energiepark Bad Lauchstädt durch eine hohe Dichte an Innovationen und eine enge Interaktion der verschiedenen Wertschöpfungsstufen aus. Er trägt zudem zu einer Dekarbonisierung der in der Region stark vertretenen chemischen Industrie bei. Über weitere ostdeutsche Wasserstoffprojekte kann der Energiepark künftig auch in die entstehende europäische Wasserstoffinfrastruktur eingebunden werden.

(Quelle. VNG/2021)