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Koalitionsvertrag: Gaswirtschaft sieht Signal für konstruktive Zusammenarbeit

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Autor: Elisabeth Terplan

SPD, Grüne und FDP haben ihren Koalitionsvertrag vorgelegt und dabei nach den Worten von Grünen-Chef Robert Habeck „keine Ziele, sondern konkrete Maßnahmen“ für das Erreichen des 1,5-Grad-Zieles beim Klimaschutz festgelegt. Für Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas, hat der Koalitionsvertrag der künftigen Regierung großes Potenzial:  

„Der Koalitionsvertrag der künftigen Regierung ist fortschrittsorientiert und wirft einen klaren Blick auf eine technologieoffene und realistische Umsetzung der Klimaziele.

Wichtig ist, dass die Rolle des Gassystems anerkannt wird. Für die Phase des Umbaus des Energiesystems ist Erdgas eine unersetzliche Transformationsenergie. Moderne Gaskraftwerke stoßen rund 65 Prozent weniger CO2 aus als Braunkohlekraftwerke. Sie können aber vor allem den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren absichern und gewährleisten eine sichere Versorgung, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Heutige Gastechnologien wie Heizungen, Kraftwerke oder KWK-Anlagen werden bereits als wasserstofffähige Anlagen angeboten, die keine Emissionen verursachen. Auch die Gasinfrastruktur ist in weiten Teilen heute schon bereit für Wasserstoff. Wir begleiten die Energiewende konstruktiv und sehen in der Koalitionsvereinbarung das Signal für einen weiteren konstruktivenAustausch.

Wir begrüßen die marktwirtschaftliche Organisation der CO2-Einsparung über einen CO2-Mindestpreis. Dieses Instrument fordert die Gasbranche schon lange. Es hat sich zum Beispiel auch in Großbritannien bewährt und dort dazu beigetragen, die klimaschädliche Kohle aus dem Markt zu drängen. Auch die Ausweitung des Emissionshandels für Verkehr und Wärme auf die gesamte Europäische Union ist ein wichtiger Schritt. Positiv ist in unseren Augen außerdem, dass ein besonderer Fokus auf die Gefahr der Abwanderung der Industrie – Stichwort Carbon Leakage – gelegt wurde.

Und auch im Gebäudesektor können wir den konstruktiven Geist erkennen, der diese Regierung hoffentlich prägen wird. Wir bewerten es als sehr positiv, dass auch hier ein technologieoffener Ansatz verfolgt wird, der sich daran orientiert, wie und vor allem dass CO2 eingespart wird, der aber keine Festlegungen auf einzelne Techniken trifft.

Die Pläne der Koalition stellen die Branche vor große Veränderungen, aber die beschriebenen Maßnahmen geben uns auch Planungssicherheit, die wir benötigen, um die großen Aufgaben hin zu einer Wasserstoffwirtschaft aktiv anzugehen.“

(Quelle. Zukunft Gas/2021)