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Fernleitungsnetzbetreiber können Gastransport für Winter gewährleisten

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Autor: Elisabeth Terplan

Die aktuellen Preisentwicklungen an den großen Energiehandelsplätzen zeugen von einer hohen Nachfrage nach Erdgas in Europa und der Welt. Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber gehen dennoch davon aus, dass sie im Winter ihre Transportaufgabe erfüllen können. „Wir können verstehen, dass die Menschen sich angesichts der ungewöhnlich stark gestiegenen Preise Sorgen machen. Auf die Preise haben wir keinen Einfluss, aber zumindest können wir ihnen als Transporteure sagen, dass die Versorgung gesichert ist“, so FNB Gas Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Gößmann.

Die Gründe für die außergewöhnliche Marktsituation sind vielfältig: von der Erholung der Wirtschaft nach dem schwierigen Pandemiejahr – verbunden mit einer besonders starken Nachfrage insbesondere in Asien – bis zum schrittweisen Kohleausstieg, der in vielen Ländern vollzogen wird. Der Kohleausstieg erfordert nicht nur einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien, sondern weist zumindest mittelfristig auch Gaskraftwerken eine stärkere Rolle im Energiemix zu. Das zeigt sich auch am erhöhten Kapazitätsbedarf der Verteilnetzbetreiber und Kraftwerksbetreiber in Süddeutschland.

Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) gehen davon aus, dass die ungewöhnlich hohen Preise für Erdgas an den europäischen Märkten auch den Winter 2021/2022 prägen werden. Nach dem Höchststand am 07.10.2021 von 113,73 €/MWh [1] hat sich der Preis im neuen Marktgebiet Trading Hub Europe (THE) auf immer noch hohem Niveau um die 85 €/MWh stabilisiert.

Dennoch sehen die FNB, was die Versorgungssicherheit in den Wintermonaten angeht, keinen Anlass zur Sorge. „Nach Bewertung aller Parameter gehen wir davon aus, dass die Gasinfrastrukturbetreiber die Versorgung für die kommende Kälteperiode sicher und zuverlässig gewährleisten können. Die Grundlage dafür bildet unser 40.000 km umfassendes Netz, die angeschlossenen Speicher, hoch technologisierte Steuerungssysteme und kontinuierliches Monitoring. Nicht zuletzt stehen dafür die rund 5.000 Mitarbeitenden unserer Mitgliedsunternehmen, die in diesem Jahr viele Projekte und Maßnahmen für eine zuverlässige Gasversorgung in Deutschland umgesetzt haben“, so Gößmann. Ein wichtiger Indikator für die sichere Versorgung sind die Speicherfüllstände. Zum 01.11.2021 lagen diese bei 68 %. „Natürlich halten wir die aktuell unterdurchschnittlichen Füllstände den Winter über sorgfältig im Blick, um im Zweifelsfall schnell reagieren und auf bewährte Sicherungsinstrumente zurückgreifen zu können,“ erklärt Gößmann. „Zur Zeit sehen wir ausreichend Flexibilität für die Abdeckung der Leistungsspitzen in der Gasversorgung und bei der Beschaffung von Regelenergie.“

[1] PEGAS Average Price per Delivery THE

(Quelle: FNB/2021)