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Europäische LNG-Importe im Jahr 2022 um 66 % gestiegen

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Autor: Elisabeth Terplan

Im Jahr 2022 sind an den LNG-Terminals innerhalb der EU rund 122.785 Mio. m³ Flüssigerdgas (LNG) angelandet – umgerechnet 1.200 Terawattstunden. Das waren rund zwei Drittel mehr als im Vorjahr. 2021 waren rund 73.746 Mio. m³ LNG in die EU importiert worden. Dies entspricht 721 TWh (Quelle: Bruegel, ENTSO-G).

„LNG ist als Reaktion auf die Folgen des Krieges gegen die Ukraine zu einem zunehmend wichtigen Baustein für unsere Gasversorgung geworden“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Umso erfreulicher ist es, dass morgen bereits das zweite deutsche LNG-Terminal eröffnet wird. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Gasimporte nach Deutschland zu diversifizieren und so unsere Energieversorgung zu sichern. Kurzfristig tragen die LNG-Terminals zur sicheren Energieversorgung bei. Mittelfristig muss die Terminal-Infrastruktur in der Lage sein, statt Erdgas CO2-freien Wasserstoff aufzunehmen. Konkrete Pläne gibt es bereits: 2025 soll klimaneutrales Gas aus Kanada und 2026 aus Australien importiert werden.“

LNG, Liquified Natural Gas, ist Erdgas, das auf -162° Celsius heruntergekühlt wird und dann im flüssigen Zustand nur noch ein Sechshundertstel seines ursprünglichen Volumens aufweist. Dadurch kann es in Tankschiffen transportiert werden. Diese landen das Gas an Terminals an, in denen es wieder auf Normaltemperatur gebracht und in das Gasnetz gepumpt wird. Große weltweite LNG-Exporteure sind unter anderem Katar, Australien und die USA.

„Dank LNG können wir Erdgas aus Ländern beziehen, zu denen keine Pipeline-Verbindungen bestehen. Die neuen LNG-Terminals in Deutschland stärken somit unsere Gasversorgung und tragen dazu bei, Gas, das früher aus Russland kam, durch andere Quellen zu ersetzen“, sagt Andreae. „LNG-Terminals helfen uns aber nicht nur, die aktuelle Krise zu überwinden, sondern können auch mit der Perspektive einer Wasserstoffwirtschaft zu einem wichtigen Baustein einer klimafreundlichen Energieversorgung werden. Hierzu muss nun auch die Planung und den Bau stationärer LNG-Terminals weiter vorangetrieben werden und dabei eine Nutzung der Terminals mit Wasserstoff und dessen Derivaten von Anfang an konsequent mitgedacht werden.“

(Quelle: BDEW/16.1.23)