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DVGW zur Wasserstoff-Importstrategie

Zur Verabschiedung der Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate im Bundeskabinett erklärt Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wassersfaches e.V. (DVGW):

von | 26.07.24

DVGW-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Gerald Linke; © DVGW

„Der Beschluss ist ein wichtiges Signal der Bundesregierung für den so dringend benötigten Wasserstoffhochlauf in unserem Land. Neben regulatorischen Aspekten beschäftigt Investoren und Infrastrukturbetreiber gleichermaßen kaum eine Frage so sehr, wie die ausreichende Versorgung mit Wasserstoff gewährleistet werden kann. Es ist gut und für die klimaneutrale Energiewende unverzichtbar, dass die Koalition nun mit der Importstrategie – insbesondere in der Markthochlaufphase – kohlenstoffarmen Wasserstoff und seine Derivate als Ergänzung zu grünem Wasserstoff für die Bedarfsdeckung mit einbezieht. Nur so lassen sich die enormen Bedarfe nach klimaneutralen Gasen in Zukunft decken. SPD, Grüne und FDP berücksichtigen in ihrer Entscheidung die energie- und wirtschaftspolitische Dimension und realisieren sowohl die energetische als auch die stoffliche Nutzung von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten als zentrales Instrument für die Dekarbonisierung der deutschen Volkswirtschaft.

Zudem geht die Bundesregierung in der Strategie von einer signifikant wachsenden Nachfrage nach Wasserstoff und seinen Derivaten aus. Sie legt in der Strategie dar, dass sich diese Nachfrage über alle Sektoren erstreckt. Sei es der Einsatz von Wasserstoff zur energetischen und stofflichen Nutzung in der Industrie, als Kraft- und Treibstoff in der Schiff- und Luftfahrt, im Straßenverkehr sowie in der Strom- und Wärmeerzeugung. Dies ist ein wichtiges Signal an die zukünftigen Verbraucherinnen und Verbraucher, Projekte anzustoßen. In der Importstrategie wird analog zur Nationalen Wasserstoffstrategie ein Wasserstoffbedarf von 95 bis 130 Terawattstunden (TWh) für das Jahr 2030 angegeben. Um den Bedarf zu decken, sollen 50 bis 70 Prozent (45 bis 90 TWh) pro Jahr aus dem Ausland importiert werden.

Positiv zu bewerten ist in diesem Zusammenhang, dass mit dem geplanten Aufbau diversifizierter Importrouten zum Bezug von Wasserstoff und seinen Derivaten über ein transeuropäisches Wasserstoffnetz und einen schiffsbasierten Import das Risiko von Lieferausfällen reduziert werden soll, um so die Versorgungssicherheit in unsicheren geopolitischen Zeiten insgesamt zu stärken. Zu begrüßen ist auch, dass der Forderung der Gasbranche, bestehende Infrastrukturen für Wasserstoff zu nutzen bzw. umzuwidmen, in der Strategie der Bundesregierung als ressourcenschonende und kostengünstige Option, Rechnung getragen wird.” 

 

(Quelle: DVGW/2024)

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