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Bioenergieverbände kritisieren EEG-Kabinettsentwurf scharf

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Autor: Magnus Schwarz

Die jüngste Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) der Bundesregierung stößt auf Kritik. Laut Bioenergieverbänden ist der Entwurf ein “Ausstiegspfad” für den Bestand an Bioenergieanlagen. Daher setzen die Verbände nun auf die Abgeordneten des Bundestages. Man wolle sowohl die geopolitischen Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen reduzieren, als auch eine Verfehlung der Klimaziele abwenden.

 

Bioenergieverbände hoffen auf Nachbesserung

Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros, kommentiert im Namen der Verbändegemeinschaft:

„Der Entwurf der Bundesregierung zum EEG 2023 lässt die Potenziale der Bioenergie zur Bereitstellung gesicherter und regelbarer Leistung, zur regionalen Wärmebereitstellung und zur Reduzierung des Importbedarfs fossiler Energieträger ungenutzt. Mit der vorgeschlagenen einseitigen Fokussierung der Biomasse-Vergütung auf Biomethan-Spitzenlastkraftwerke steht der bestehende Park an dezentralen Holzheizkraftwerken und flexiblen Biogasanlagen sowie deren erneuerbare Nah- und Fernwärmeversorgung auf dem Spiel. Hemmnisse in den EEG-Ausschreibungen wie etwa die endogene Mengensteuerung bleiben bestehen; Anreize zur Flexibilisierung fehlen gänzlich.

 

Entgegen der Betonung von Wirtschaftsminister Robert Habeck bezüglich der Relevanz jedes Kilowatts werden dutzende Terrawattstunden erneuerbaren Stroms und Wärme zur Disposition gestellt. Auch angesichts der aktuellen Krisensituation ist es weder aus klimapolitischer noch aus geo- und wirtschaftspolitischer Sicht zu rechtfertigen, den Bioenergieanlagenpark herunterzufahren. Dieser stellt aktuell ca. 20% des erneuerbaren Stroms bereit und könnte die erneuerbare Versorgungssicherheit im Inland mithilfe der Erschließung von Nebenprodukten, Abfallstoffen und Biomasse aus Agrarumweltmaßnahmen bis 2030 noch erhöhen.

 

Der Bundestag muss dringend nachbessern, um die Potenziale der Bioenergie zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu nutzen und den Bedarf des Imports fossiler Energieträger zu reduzieren.

(Quelle: Hauptstadtbüro Bioenergie/2022)