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Absatz- und Preiseinbrüche in der Biomethanbranche

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Autor: Redaktion

Der deutsche Markt hat demnach 2019 das schlechteste Jahr seit der Datenerhebung im Jahr 2012 erlebt. Der Neubau von Anlagen stagniert auf niedrigem Niveau. Insbesondere auf Produzentenseite schwächen die gesunkenen Marktpreise die Wirtschaftlichkeit. Infolgedessen verzeichnet die Einspeisung von Biomethan ins Gasnetz erstmalig einen Rückgang. Den Marktakteuren fehlen zudem Perspektiven bei der Erschließung neuer Märkte und alternativer Nutzungskonzepte. In der Wärmeversorgung etwa könnte Biomethan eine bedeutend größere Rolle spielen, sofern mit besseren Rahmenbedingungen die Möglichkeiten geschaffen werden. Positiv sehen die Befragten den steigenden Einsatz von Biomethan-Blockheizkraftwerken in Quartierskonzepten. Von der Einführung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) werden hier zusätzliche Impulse für die grüne Wärmeversorgung erwartet.
Spürbaren Aufschwung erfährt der Einsatz von Biomethan im Mobilitätssektor. Die im Jahr 2020 gestiegene Treibhausgasminderungsquote von vier auf sechs Prozent hat bereits 2019 zu steigenden Absatzmengen und erhöhten Quotenpreisen geführt. Auch die europäische Vorgabe, nach der in diesem Jahr keine Quotenmengen aus den Vorjahren angerechnet werden können, hat die Nachfrage erhöht. Zudem muss 2020 erstmals die Unterquote für fortschrittliche Kraftstoffe erfüllt werden, für welche Biomethan zur Erfüllung das größte Potenzial aufweist. Der derzeitige – nach der Unternehmensumfrage – zu beobachtende Rückgang der Gesamtkraftstoffnachfrage hat jedoch auch Auswirkungen auf die Nachfrage und Preise der Biokraftstoffe. Eine Einschätzung der Marktsituation für Biomethan im Verkehrssektor im Jahr 2020 lässt sich daher erst in der zweiten Jahreshälfte treffen.
Langfristig hoffen die Akteure auf bessere Handelspreise und erwarten ein leichtes Absatzwachstum auf dem nationalen Markt, unterstützt auch durch die zunehmende Nachfrage nach Biomethan aus Abfall- und Reststoffen. Das Auslandsgeschäft erweist sich im Handel als weitgehend stabil, der Anlagebau wächst sogar.

(Quelle: dena)