Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

ZBT und ZSW bauen neue Analytiklabore auf

Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenfahrzeuge ermöglichen eine emissionsfreie Elektromobilität mit großen Reichweiten und kurzen Betankungszeiten. Wasserstoff kann jedoch Verunreinigungen enthalten, die die Brennstoffzellen schädigen können. Um die geforderte Lebensdauer von Brennstoffzellen in Fahrzeugen garantieren zu können, muss die Wasserstoffqualität daher regelmäßig überprüft und sichergestellt werden. Damit diese Analysen gemäß internationalen Standards auch in Deutschland von unabhängigen Laboren durchgeführt werden können, bauen die Wissenschaftler des Zentrums für BrennstoffzellenTechnik GmbH (ZBT) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ihre Labore zur Probennahme und Analyse von Wasserstoff aus. Die Arbeiten erfolgen an den Institutsstandorten Duisburg und Ulm im Rahmen des Projekts „Hy-Lab“.

von | 27.06.17

Probennahme an Wasserstofftankstelle. (Foto: ZBT)

Bereits heute sind rund 5.000 emissionsfreie und damit klimafreundliche Brennstoffzellenautos weltweit auf den Straßen unterwegs. Ähnlich wie konventionelle Antriebe haben sie kurze Betankungszeiten, eine lange Lebensdauer und große Reichweiten. Neben der Markteinführung der ersten Serienmodelle erfolgt weltweit der Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur und Wasserstofftankstellen. Bis 2025 sollen die heute rund 260 Stationen auf 3.500 Wasserstofftankstellen ausgebaut werden, davon 600 in den USA, 830 in Asien und 2.000 in Europa. Deutschland plant bis 2025 die aktuell rund 25 Stationen auf 400 zu erweitern. Die Zahl der Brennstoffzellen-Fahrzeuge soll dann bei mehr als 300.000 liegen.
Bei der Wasserstoffherstellung, dem Transport zur Tankstelle und beim Verdichten des Gases können Verunreinigungen wie Schwefelkomponenten in den Wasserstoff gelangen, die die Brennstoffzellen schädigen können. Die zulässigen Grenzwerte der Verunreinigungen sind in den internationalen Qualitätsstandards SAE J2719 bzw. ISO 14687-2 definiert. Bis heute existiert in Deutschland noch kein unabhängiges Labor, das auf Basis dieser Nachweisgrenzen die Wasserstoffqualität bestimmen kann. Dennoch muss eine Qualitätsüberwachung der vorhandenen und in Planung und Aufbau befindlichen Tankstellen erfolgen.
Die Wissenschaftler am ZBT und ZSW wollen mit dem Projekt „Hy-Lab – Entwicklung und Aufbau von zwei unabhängigen Laboren zur Wasserstoffqualitätsmessung gemäß internationaler Standards“ in den kommenden zweieinhalb Jahren geeignete Analysemethoden und optimierte Probenentnahmeverfahren evaluieren und entwickeln, mit denen die internationalen Standards nachgewiesen werden können. Zusätzlich sollen deutschlandweit Wasserstoffproben von der Erzeugung bis zur Abgabe an Tankstellen entnommen und analysiert sowie die bestimmenden Leitverunreinigungen herausgearbeitet werden. Daneben werden Vergleichsmessungen mit internationalen Laboren durchgeführt. Damit entstehen in Deutschland unabhängige Testeinrichtungen für die Aufgabe die Wasserstoffqualität an Tankstellen, beim Transport und bei der Herstellung überwachen zu können.
Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung sowohl mit der NOW (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie), als auch mit dem assoziierten Partner CEP (Clean Energy Partnership), einem Netzwerk von maßgeblichen Unternehmen des Automobilsektors, Gaseherstellern und Tankstellenbetreibern. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms „Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ mit insgesamt € 3,08 Mio. durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Umsetzung des Förderprogramms wird von der NOW koordiniert.
(Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW))

Jetzt Newsletter abonnieren

Immer das neuste in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Stadt Hamminkeln und Gelsenwasser gründen gemeinsam Stadtwerke
Stadt Hamminkeln und Gelsenwasser gründen gemeinsam Stadtwerke

Die Stadt Hamminkeln am unteren Niederrhein und Gelsenwasser (GELSENWASSER AG und GELSENWASSER Energienetze GmbH (GWN)) haben kurz vor Jahresende 2024 offiziell ihre Zusammenarbeit mit der Gründung von Stadtwerken besiegelt. Die Umsetzung steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kommunalaufsicht.

mehr lesen
Neues Führungsteam bei KISTERS
Neues Führungsteam bei KISTERS

Zum 1. Januar 2025 gab es zwei Wechsel im Führungsteam des Geschäftsbereichs Energie des Aachener IT-Unternehmens für die Energiewirtschaft KISTERS: Torsten Koopmann hat die Vertriebsleitung übernommen und folgt Dr. Markus Probst, der bislang in einer Doppelrolle aus Vertriebs- und Geschäftsbereichsleitung tätig war und sich nun ausschließlich auf Letzteres konzentrieren wird. Außerdem ist Andreas Forkel an die Spitze des Consultings gewechselt. Bereits im März 2024 hatte Marcus Schröbel die Leitung des Bereichs Projektmanagement sowie die Leitung der KISTERS-Niederlassung in Oldenburg übernommen. Forkel und Schröbel folgen jeweils Kollegen, die in den Ruhestand wechseln.

mehr lesen
Stapel Probeabo Gas

Sie möchten unser Magazin testen?

Bestellen Sie das kostenlose Probeheft!

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Gas + Energie kostenlos und unverbindlich zur Probe!