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Fachverband Biogas: Rückbau im Biogasanlagenpark beginnt

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Autor: Redaktion

33,33 Terawattstunden (TWh) klimafreundlichen Strom haben die gut 9.500 deutschen Biogasanlagen 2019 erzeugt, was den Bedarf von über 9,5Mio. Haushalten deckt, und zusätzlich knapp 13 TWh Wärme bereit gestellt. Das entspricht einem Viertel der deutschen Stromerzeugung aus regenerativen Quellen. Biogas ist damit die wesentliche speicherbare Ergänzung zu volatilem Strom aus Wind und Sonne.
Für das laufende Jahr zeigen die Branchenzahlen allerdings eine negative Tendenz. Standen 2019 den knapp 100 Neuanlagen nur 15 Stilllegungen gegenüber erwartet der Fachverband Biogas für 2020 erstmals seit dem Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) einen signifikanten Rückgang im Anlagenbestand und auch in der Strom- und Wärmebereitstellung. Bei etwa gleichbleibender Zahl an Neuanlagen wird es 2020 voraussichtlich 250 Stilllegungen geben, was einem Netto-Rückbau von über 160 Anlagen entspricht. Die arbeitsrelevante Leistung sinkt dadurch von 3.810 auf 3.794 MW und damit auch die Stromproduktion. Darüber hinaus deutet sich ein sinkender Zubau flexibler Leistung an.
„Wir stehen mit der Biogasnutzung in Deutschland an einem Kipppunkt“, warnte deshalb auch Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). In den nächsten Jahren werden viele Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarem Strom nach 20 Jahren aus dem EEG fallen. „Das sind funktionstüchtige Anlagen, in denen viel Know-how und technische Innovationen von zwei Jahrzehnten stecken“, ergänzte Peter. „Wir brauchen für neue, aber auch für alte, noch funktionstüchtige Anlagen, für die es ab 2021 keine EEG-Vergütung mehr gibt, einen fairen Marktzugang. Denn sie sind nicht nur energiewirtschaftlich relevant, sondern gerade auch für den Klimaschutz. Hier muss die Bundesregierung Perspektiven schaffen, um Klimaziele und die Ausbauziele für Erneuerbaren Energien zu erreichen.“ Aktuell vermeiden Biogasanlagen pro Jahr über 20 Mio. t Co2 – und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Treibhausgasminderung in der Landwirtschaft.
Die Gründe für die Stilllegung von Biogasanlagen sind vielfältig: fehlende Perspektive, ständig steigende technische Anforderungen und Auflagen sowie mangelnde Wertschätzung. Durch diesen sich abzeichnenden Rückgang bei den Bestandsanlagen ergeben sich auch weitreichende Konsequenzen bei den im Service und im Anlagenbau tätigen Biogasunternehmen. Deren Hauptbetätigungsfelder verlagern sich zunehmend ins Ausland, z.B. nach Frankreich, wo aktuell neue ambitionierte Ausbauziele für Biogas und Biomethan gesetzt wurden.
Deshalb fordert der Fachverband Biogas schnellstmöglich eine Stabilisierung und Weiterentwicklung des Anlagenbestandes über die Anpassung der Ausschreibungsvolumina und der Ausschreibungsverfahren, außerdem eine Weiterentwicklung der Sondervergütungsklasse für Güllevergärungsanlagen sowie die Abschaffung des Flex-Deckels im EEG. Zu den aktuellen Branchenzahlen

(Quelle: Fachverband Biogas)

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