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BDEW veröffentlicht neue Kraftwerksliste auf Hannover Messe

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Autor: Redaktion

Die Auswertung zeigt, dass sich derzeit zahlreiche Kraftwerksprojekte aufgrund der schlechten Investitionsbedingungen im Wartestand befinden. Gleichzeitig setzt sich der Trend zum Abbau gesicherter Erzeugungskapazitäten fort, wie die Auswertung der in naher Zukunft absehbaren Stilllegungen zeigt: Immer mehr Gas- und Kohlekraftwerke gehen vom Netz. Der Grund: Diese Anlagen müssen altersbedingt stillgelegt werden oder ihr Betrieb ist unwirtschaftlich geworden. Entsprechend sinkt die zur Verfügung stehende gesicherte Kapazität.
14 Projekte im Bau
Derzeit gibt es in Deutschland 52 Projekte zum Neubau von Kraftwerken. Davon sind jedoch lediglich 14 tatsächlich im Bau. Unter den weiteren geplanten Anlagen sind auch 22 Gas- und sechs Pumpspeicherkraftwerke. Aufgrund der aktuellen Marktsituation rechnen sich diese Kraftwerkstypen jedoch nicht, ihre Realisierung ist daher fraglich. Bis 2023 sinkt die konventionelle Kraftwerkskapazität von heute knapp 90.000 auf 75.300 MW.
Stromnachfrage von 81.800 MW erwartet
Die Bundesnetzagentur geht in ihren Prognosen davon aus, dass die höchste Stromnachfrage in Deutschland (Jahreshöchstlast) zu Beginn der 2020er Jahre bei etwa 81.800 MW liegen wird. Dieser Wert wird nur noch dadurch erreicht, dass weitere bereits zur Stilllegung angezeigte Kraftwerke nicht vom Netz genommen werden dürfen, da sie als systemrelevant für die Versorgungssicherheit eingestuft werden (ca. 6.800 MW). Es ist davon auszugehen, dass weitere Kraftwerke wegen mangelnder Rentabilität zur Stilllegung angezeigt werden. Das konkrete Potenzial technologischer Entwicklungen wie neuer Speichertechnologien oder Demand Side Management ist zudem nicht sicher vorhersehbar.
Forderungen an die Politik
„Diese Entwicklung ist mit Blick auf die Klimaziele 2030 besorgniserregend: Weitere Kohlekraftwerke können in den 2020er Jahren nur vom Netz genommen werden, wenn CO2-arme Ersatzkapazitäten geschaffen werden. Und das heißt konkret: Die Investitionsbedingungen beispielsweise für die umweltschonende und effiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) müssen verbessert werden. […] Erforderlich ist eine Verlängerung des KWK-Gesetzes bis 2030 und über die aktuelle Deckelung hinaus“, sagt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Auch die Rahmenbedingungen für Energiespeicher müssten verbessert werden. Dazu gehöre insbesondere, die Doppelbelastung für Speicher bei den Netzentgelten zu beenden.
(Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft)