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Strom- und Gasverbrauch 2017

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Autor: Redaktion

Der Erdgasverbrauch in Deutschland nahm 2017 verglichen mit 2016 um gut 5 % auf 985 Mrd. kWh zu (2016: 936,3 Mrd. kWh). Im abgelaufenen Jahr wurde mehr Erdgas in den Kraftwerken der Stromversorger zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Außerdem führten vergleichsweise kühlere Temperaturen in einzelnen Monaten des Jahres 2017 zu einem höheren Heizbedarf. Auch die Industrie setzte mehr Erdgas in ihren eigenen Kraftwerken zur gekoppelten Strom- und Wärmegewinnung ein.
Der Stromverbrauch ist nach ersten BDEW-Schätzungen in diesem Jahr um 0,8 % auf 557,6 Mrd. kWh (2016: 552,9 Mrd. kWh) gestiegen. Dies ist vor allem auf witterungsbedingte Einflüsse zu Beginn des Jahres und auf die positive konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen.
Starkes Wachstum der Erneuerbaren Energien
Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung Deutschlands ist erneut stark gewachsen. Nach vorläufigen Zahlen des BDEW stieg ihr Beitrag zum Erzeugungsmix 2017 um vier Prozentpunkte auf insgesamt 33,1 % (2016: 29,0 %). Der Anteil des in Stein- und Braunkohlekraftwerken erzeugten Stroms hingegen sank auf 37,0 % (2016: 40,3 %). Erneut gestiegen ist der Einsatz von Erdgas: 13,1 % des erzeugten Stroms stammt aus Gaskraftwerken (2016: 12,5 %). Kernenergie steuerte 11,6 % (2016: 13,0 %) bei, sonstige Anlagen (u. a. Pumpspeicher- und Heizölkraftwerke) unverändert 5,1 %.
Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch 2017
Die Erneuerbaren Energien werden 2017 voraussichtlich über 36 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland decken. Zu diesem Ergebnis kommen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der BDEW in einer ersten Schätzung. Demnach könnten bis Jahresende fast 217 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt werden. 2016 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien mit 188 Mrd. kWh noch bei 31,6 % des Bruttostromverbrauchs.
Prozentual gesehen verzeichnet die Stromerzeugung aus Windkraft offshore den größten Anstieg: Sie steigt voraussichtlich um 49 % auf gut 18 Mrd. kWh (2016: 12,3 Mrd. kWh). Nachdem die Stromerzeugung aus Wind onshore 2016 einen leichten Rückgang verzeichnete, legt sie 2017 voraussichtlich um 21 Mrd. kWh zu und erreicht gut 87 Mrd. kWh, was einem Anstieg von über 31 % entspricht (2016: 66,3 Mrd. kWh). Mit einem Anteil von über 40 % an der Stromerzeugung aus Erneuerbaren bleibt die Windenergie an Land weiterhin die stärkste Erneuerbaren-Quelle. Auf Platz 2 und 3 folgen Biomasse mit fast 24 % (davon fast 3 % biogener Anteil im Abfall) und Photovoltaik mit über 18 %.
Die voraussichtliche Entwicklung der Stromerzeugung aus weiteren Erneuerbaren-Quellen für 2017 im Überblick: Anstieg der Photovoltaik um mehr als 4 % auf fast 40 Mrd. kWh (2016: 38,1 Mrd. KWh), Anstieg von Biomasse und Abfall (biogener Anteil) um über 1 % auf gut 51 Mrd. kWh (2016: 50,9 Mrd. kWh). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft geht aufgrund der geringen Niederschläge in der ersten Jahreshälfte 2017 um etwa 4 % auf knapp 20 Mrd. kWh zurück (2016: 20,5 Mrd. kWh).
In den Sektoren Mobilität und Wärme stagniert der Anteil Erneuerbarer Energien bei 6 % (Verkehr) und 13 % (Wärme).
(Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft)