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Minusrekord: Ausgaben auf EEG-Konto steigen auf fast 31 Mrd. € im Jahr 2020

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Autor: Redaktion

Bild: Zukunft Gas

Alternativ könnten für die im EEG-System ausgegebene Summe von rund 31 Mrd. € rein rechnerisch Zertifikate für 1,24 Mrd. t CO2 im CO2-Emissionshandel eingekauft werden: Stattdessen hat Deutschland im vergangenen Jahr gerade einmal 80 Mio. t CO2 eingespart.
Statt die teuersten Strompreise der Welt mit dem veralteten Umlagesystem weiter in die Höhe zu treiben, muss die Politik ein modernes System entwickeln, in dem jeder Euro am meisten CO2-Einsparung leistet, egal wo und wie. Eine konsequentere Steuerung über den europäischen CO2-Preis und eine europaweit einheitliche Erneuerbaren-Förderung würde dies gewährleisten“, ergänzt Kehler. Schon lange wehrt sich die deutsche Gasbranche gegen eine nationale und einseitig auf Elektrifizierung ausgerichtete Klimaschutzstrategie. „Die Dekarbonisierung Deutschlands mittels Vollelektrifizierung durch das EEG steht in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Mit vorhandener Technologie kann günstiger und schneller CO2 reduziert werden, zukünftig auch mit klimaneutralen Gasen wie Wasserstoff. Erdgas und seine Infrastruktur sind schon heute zu Recht die zweite Säule des Energiesystems. Das europaweite Gasnetz wird zukünftig als ‚Hydrogen Backbone‘ dazu dienen, die europäischen Potenziale von Sonne und Wind, beispielsweise aus Südeuropa, deutlich besser zu nutzen.“
Das EEG-System ist in seiner jetzigen Form zudem nicht sozial gerecht, kritisiert Kehler: „Alle Stromkunden in Deutschland beteiligen sich an der Ökostromförderung, was – ähnlich wie bei der Umsatzsteuer – sozial schwächere Bürgerinnen und Bürger stärker belastet als Gutverdiener. Erschwerend kommt beim EEG aber hinzu, dass die Empfänger der Förderung überwiegend zu den Vermögenderen gehören. Denn während die Mieterin in der Großstadt auf ihrem Balkon keine Solaranlage installieren kann, erhält der Eigenheimbesitzer dank seiner PV-Anlage auf dem Dach Fördergelder.“
Seit 20 Jahren ist das Ziel der EEG-Umlage, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern. Die Umlage konnte dazu beitragen, dass Wind- und Sonnenkraft sowie Biomasse einen deutlichen Hochlauf erhalten konnten. Insgesamt machten sie im Jahr 2020 knapp 45 % der Stromerzeugung aus. Die Kosten der Umlage sowie die steigenden Kosten für den Stromnetzausbau führen dazu, dass Deutschland mit durchschnittlich 31 ct/kWh die höchsten Verbraucherstrompreise der Welt hat. Die CO2-Intensität des deutschen Stroms ist mit 401 g CO2/kWh im Jahr 2019 im europäischen Vergleich hoch.

(Quelle: Zukunft Gas)