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Vollversion der Studie „Klimaneutrales Deutschland“ erschienen

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Autor: Redaktion

Auf 180 Seiten beschreiben die Autorinnen und Autoren, wie Deutschland bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden kann. Dabei werden für jeden Sektor, in dem heute noch Treibhausgase emittiert werden, detaillierte Minderungsstrategien in zwei Modellierungsvarianten aufgezeigt. Bereits vor rund drei Wochen war die Zusammenfassung der Studie vorgestellt worden. Sie wurde von Prognos, dem Öko-Institut und dem Wuppertal Institut im Auftrag der drei Organisationen erarbeitet.
Das Kernergebnis der Arbeit lautet, dass Deutschland sich innerhalb von 30 Jahren in eine klimaneutrale Nation umbauen und weiter an Wohlstand und Wirtschaftskraft gewinnen kann. Hierzu bedarf es eines umfassenden Investitionsprogramms, das den Ausbau der Erneuerbaren Energien prioritär vorantreibt, die weitgehende Elektrifizierung von Verkehr, Wärme und Industrie umfasst, die energetische Sanierung fast aller Gebäude beinhaltet und den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur anstößt. In einem ersten Schritt würden die Emissionen bis 2030 um 65 % gegenüber 1990 sinken. Daran würde sich ein zweiter Schritt mit einem vollständigen Umstieg auf klimaneutrale Technologien anschließen, so dass die Emissionen um 95 % sinken. Mit einem dritten Schritt würden schließlich nicht vermeidbare Restemissionen durch CO2-Abscheidung und -Lagerung ausgeglichen.
Mit einer Anhebung des Klimaziels 2030 um zehn Prozentpunkte auf -65 % Treibhausgasemissionen würde Deutschland auch seinen Beitrag zu einem erhöhten EU-Klimaziel für 2030 leisten. Dieses wird derzeit als Teil des European Green Deal zwischen dem Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedsstaaten verhandelt, es wird voraussichtlich Ende des Jahres von bisher -40 % auf -55 bis -60 % angehoben. Wesentlicher Bestandteil einer beschleunigten Klimapolitik ist der ebenso deutlich beschleunigte Zubau von Wind- und Solarstromanlagen, er muss sich gegenüber heute verdreifachen. Das im aktuellen Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes gesetzte Ziel eines Anteils von 65 % Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch im Jahr 2030 reicht für ambitionierteren und bezahlbaren Klimaschutz indes nicht aus, es müsste dafür auf 70 % erhöht werden – bei gestiegenem Stromverbrauch aufgrund neuer Verbraucher wie Elektroautos und Wärmepumpen.
Die Studie sowie begleitendes Material wie eine englische Zusammenfassung stehen unter www.agora-energiewende.de/knde zum kostenfreien Download bereit.

(Quelle: Agora)