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Studie: Engpassbewirtschaftung innerhalb von Gasmarktgebieten

Mit einer aktuellen Studie liefert die Initiative Erdgasspeicher (INES) Empfehlungen zur Weiterentwicklung sogenannter marktbasierter Instrumente im Gasmarkt. Diese Instrumente können helfen, den konventionellen Gasnetzausbau besser mit den Klimazielen in Einklang zu bringen. Die Studie wurde von Frontier Economics im Auftrag der INES erarbeitet.

von | 10.02.21

Die Studie entwickelt allgemeingültige Grundsätze zur Auswahl sogenannter marktbasierter Instrumente und leitet daraus eine Empfehlung für einen kosteneffizienten Instrumentenmix zum Engpassmanagement in Gasmarktgebieten ab. Marktbasierte Instrumente ermöglichen die Bewirtschaftung von Engpässen im Gasmarkt ohne den konventionellen Netzausbau.
Erstmals eingesetzt werden sie bei der Umsetzung der Zusammenlegung der beiden deutschen Gasmarktgebiete GASPOOL und NetConnect Germany zum 1. Oktober 2021. Die Instrumente haben aber eine weit über diese Marktgebietszusammenlegung hinausgehende Bedeutung.
Zu den Unsicherheiten beim Gasnetzausbau gehören insbesondere stark divergierende Prognosen zum künftigen Erdgasbedarf und Ungewissheit über das Netznutzungsverhalten nach der deutschen Marktgebietszusammenlegung. Die Entwicklung marktbasierter Instrumente kann einen entscheidenden Beitrag leisten, um diese Unsicherheiten zu beherrschen, denn den Einsatz der marktbasierten Instrumente kann man flexibel anpassen. Im Gegensatz dazu ist der Netzausbau nicht mehr zu revidieren.
Für die Bewirtschaftung von Engpässen im Rahmen der Marktgebietszusammenlegung ist derzeit der Einsatz von drei marktbasierten Instrumenten geplant. Beim VIP-Wheeling sollen Gasmengen innerhalb eines Virtual Interconnection Points (VIP) optimal zugeordnet werden, um so einen möglichen Engpass zu beheben. Bei der Drittnetznutzung sollen gegebenenfalls auftretende Engpässe durch Buchung und Nutzung von Transportkapazitäten in angrenzenden, ausländischen Transportnetzen behoben werden. Und beim börsenbasierten Spreadprodukt soll Gas zeitgleich in unterschiedlichen (Netzengpass-)Zonen gekauft sowie verkauft werden. Es funktioniert also wie ein “virtueller Transport”.
Beim VHP-Speicher-Wheeling werden virtuelle Speicherzonen von Gasspeichern als Instrument zur Bewirtschaftung von Engpässen ausgenutzt. Dabei treten Gasspeicher an unterschiedlichen Standorten im Markt virtuell als ein einziger Speicher auf. Der Betreiber des virtuellen Gasspeichers trifft die Entscheidung, an welchen Speichern der Zone tatsächlich Gas ein- und ausgespeichert wird. Beim VHP-Speicher-Wheeling wird diese Flexibilität für das Netz eingesetzt.

(Quelle: INES)

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