11. Juli 2024 | Die Kieler Hasytec Electronics AG hat nach eigenen Angaben als erstes Unternehmen weltweit die Zulassung für den Einsatz eines Ultraschall-Antifouling-Systems auf einem Floating Storage Regasification Unit (FSRU) erhalten.
FSRU sind Schiffe, die in LNG-Terminals die Speicherung und Wiederverdampfung von Flüssiggas ermöglichen. Bisher konnte Ultraschall-Antifouling auf diesen Schiffen nicht zum Einsatz kommen, weil das ATEX-Zertifikat fehlte. Dieses ist die Voraussetzung, um ein Verfahren in einem explosionsgefährdeten Bereich durchzuführen. Stattdessen fanden auf den Schiffen andere Antifouling-Maßnahmen Verwendung, beispielsweise mithilfe von Chlor. Diese Methode ist jedoch wegen der Auswirkungen auf die Umwelt umstritten.
Die EU-Richtlinie ATEX legt die Anforderungen für den Betrieb von Geräten in explosionsgefährdeten Umgebungen fest. Um die ATEX-Zertifizierung für den Einsatz ihres Antifouling-Systems auf FSRU zu erhalten, ließ die Hasytec Electronics AG ihr System monatelang testen – mit Erfolg. Nun darf das Unternehmen als erstes weltweit Ultraschall-Antifouling-Systeme für explosionsgefährdete Bereiche herstellen, vertreiben, installieren und in Betrieb nehmen.
Noch in diesem Jahr soll das Testschiff in das LNG-Terminal nach Wilhelmshaven überführt werden und dort den Betrieb aufnehmen. „Durch den Einsatz unseres Antifouling-Systems wird die Einleitung von jährlich rund 32 t Chlor in den Nationalpark Wattenmeer verhindert“, sagt Jan Kelling, CEO der Hasytec Electronics AG. „Unser innovatives System ist ein Meilenstein für den Meeresschutz und die nachhaltige Schifffahrt. Das Projekt zeigt, dass die Bundesregierung nicht nur Forschung unterstützt, sondern auch die Umsetzung vielversprechender Projekte in die Praxis.“