Konkret bedeutet das, im Unternehmen jede einzelne KI-Anwendung genau zu evaluieren und kritisch zu prüfen, um mögliche Folgen genau abzuschätzen. Denn Fairness, Resilienz, Sicherheit, Transparenz und Erklärbarkeit sind zentraler Bestandteil eines verantwortungsbewussten Umgangs. Als Mitglied des Hamburger Bündnisses ‚Responsible AI Alliance’ arbeiten die Hamburger Energienetze jetzt gemeinsam mit großen Unternehmen wie der Otto Group, der HPC Hamburg Port Consulting, den Hamburger Energiewerken oder Lufthansa Industry Solutions an Leitlinien und konkreten Maßnahmen für alle Unternehmen, in denen KI eingesetzt wird.
Die Initiative der Hamburger Wirtschaftsbehörde bringt dafür Experten aus den Unternehmen mit Rechts- und Ethikfachleuten zusammen. In monatlichen Austauschterminen erarbeiten die Mitglieder Einschätzungen zu Anwendungsszenarien und teilen ihre konkreten Praxiserfahrungen. Denn zwischen der täglichen ChatGPT-Anfrage und dem Einsatz von KI in Big-Data-Projekten liegen große Chancen und zugleich auch Risiken. Beispielsweise im Umgang mit non-binären Personen oder bei anderen personenbezogenen Daten sind KI-Anwendungen in der Vergangenheit aufgrund klar diskriminierender Vorfälle in die Kritik geraten. Auch in den sozialen Medien gefährden Vorschlags-Algorithmen einen faktenbasierten Diskurs und haben bereits Wahlergebnisse beeinflusst. Um solche Folgen in Hamburger Unternehmen gar nicht erst entstehen zu lassen, wollen die Partner der RAI Leitplanken und Handlungsempfehlungen formulieren und kontinuierlich weiterentwickeln.
Den Rechtsrahmen, den die EU in ihrer Verordnung über künstliche Intelligenz ‘Artificial Intelligence Act’ im Februar 2025 in Kraft gesetzt hat, wollen die Mitglieder der RAI direkt mit der Praxis verknüpfen. Damit sichert die Initiative ab, dass KI in den Unternehmen verantwortungsbewusst zum Einsatz kommt. und unterstützt die Mitglieder bei künftigen AI-Act-konformen Prüfungen und Bewertungen ihrer Projekte.