Die Gasnetz Hamburg GmbH betreibt in der Freien und Hansestadt Hamburg ein Erdgasnetz von 7.900 km Länge. Dabei werden rund 161.000 Hausanschlüsse zuverlässig mit Gas beliefert. Insgesamt 620 Mitarbeitende leisten ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit, was sich nicht zuletzt dadurch belegen lässt, dass im Jahr 2021 sämtliche Netzkund:Innen durchschnittlich nur sieben Sekunden störungsbedingte Versorgungsunterbrechung zu beklagen hatte. Dagegen lag der Bundesdurchschnitt mit knapp zwei Minuten elf Sekunden deutlich höher. Das Gasnetz der Hamburger umfasst sowohl Hoch-, Mittel-, Niederdruck- als auch Hausanschlussleitungen, sowie 700 Gasdruckregelanlagen. Speziell letztere reibungslos, sicher, effizient und so wirtschaftlich wie möglich zu betreiben, liegt in der Verantwortung von Thomas Bachmann. Gemeinsam mit seiner 40-köpfigen Mannschaft trägt er als Teamleiter für den Anlagenbetrieb Sorge für die Funktionalität der Gasregel- und Messanlagen, die den Hausanschlüssen vorgeschaltet sind.
Abriegelung zwischen Ex- und Non-Ex-Bereich ist ein Muss
„Für die letztendliche Verteilung an die Kunden ist eine Regulierung des Gasdrucks notwendig“, erklärt Thomas Bachmann und ergänzt: „Um dies zu ermöglichen, befinden sich zwischen den verschiedenen Druckebenen unsere Regelanlagen. Wird der Druck für den Weitertransport des Gases zu den Endverbrauchern gemindert, tritt der sogenannte Joule-Thomson-Effekt ein, der eine Temperaturabsenkung bedingt“. Daher kommen in den Regelungsanlagen der Gasnetz Hamburg GmbH Adsorptionsluftentfeuchter zum Einsatz, welche den Taupunkt herabsetzen und einer Vereisung vorbeugen. Sobald der Luftentfeuchter den unteren Grenzwert – also den Taupunkt – erreicht hat und sich abschaltet, muss die Verbindungsleitung zwischen Technik- und Regelraum aus Sicherheitsgründen abgeriegelt werden. „Die Atmosphäre ist zu diesem Zeitpunkt explosionsgefährdet. Um eine Verschleppung zu verhindern, muss ein absolut sicherer Verschluss des Rohrabschnitts möglich sein“, erklärt der Teamleiter für den Anlagenbetrieb.
Gasdichte Absperrklappe RAPIDO
Bei der RICO Sicherheitstechnik AG mit Sitz im schweizerischen Herisau wurde die Gasnetz Hamburg GmbH schließlich fündig, da die gasdichten Luftabsperrklappen des Herstellers sämtlichen Anforderungen gerecht werden. Der erste Kontakt zwischen den beiden Unternehmen kam vor rund zwei Jahren über ein Pilotprojekt mit einem Dienstleister zustande, welcher die Luftabsperrklappe RAPIDO für die Ansprüche des Gasanbieters empfahl. Die kompakte Bauweise, die Leckrate A nach DIN EN 12266-1 sowie das einfache Handling überzeugten dabei auch bezüglich der notwendigen Wartungsarbeiten. Da die Produkte in der Lage sind, staubfreie Luftströme beliebig zu drosseln und Leitungen zu 100 % abzusperren, wird die Ausbreitung von Gas wirksam verhindert. Die Installation ist im Zuge der Abgrenzung des Regelraums vom angrenzenden Technikraum zwingend notwendig, da an dieser Stelle eine Ex-Zone 2 von einer Non-Ex-Zone getrennt wird. Hier muss demnach den Vorgaben der ATEX2014/34/EU, DIN 60079-14 (elektrischer Explosionsschutz) sowie DIN EN 80079-36 (mechanischer Explosionsschutz) entsprochen werden.
Als großen Vorteil beschreibt Thomas Bachmann, dass die gasdichten Luftabsperrklappen von RICO über einen federrückgestellten Schließmechanismus verfügen und somit die Dichtigkeit sogar im Falle eines Stromausfalls aufrechterhalten wird. Die am Klappenteller angebrachte Dichtung stellt sicher, dass kein Druck entweichen kann. Und auch im Bereich der Funktionsüberprüfung wird der Lieferant den Kundenwünschen gerecht und bietet RAPIDO mit einer eigens entwickelten Prüfrille an. Letztere trägt maßgeblich zur Prozesssicherheit bei, da die Dichtheit im eingebauten Zustand mit Hilfe einer Handpumpe mit Manometer getestet und Leckagen somit unmittelbar erkannt werden können.
Möglichkeit der Wartung in Eigenregie
„Im Vorfeld haben wir uns natürlich Gedanken darüber gemacht, welche Faktoren für uns wichtig sind. Das Produkt der Wahl sollte nicht nur gasdicht sein. Wir wollten zugleich ein Modell einsetzen, das durch unser eigenes Personal gewartet werden kann “, erinnert sich Thomas Bachmann.
Nachdem einmalig eine Klappe von einem Dienstleister nach Herstellervorgabe installiert wurde, konnte die nächste bereits selbsttätig integriert werden. Die Wartung führt das Team rund um Thomas Bachmann ebenfalls in Eigenregie durch.
„Wir planen in Zukunft seitens RICO einen unserer Mitarbeitenden ausbilden zu lassen, sodass die Schulungen zur Installation und Wartung der gasdichten Luftabsperrklappen direkt bei uns im Haus stattfinden können“, erklärt er. „Wir haben ein Potenzial von etwa 50 Anlagen, in welchen wir peu à peu gasdichte Luftabsperrklappen integrieren möchten“, so der Teamleiter. Weiteren gemeinsamen Projekten steht somit nichts im Wege.
(Quelle: RICO Sicherheitstechnik AG/2024)