17. Juni 2024 । Ein Dutzend Jahre EnviThan-Gasaufbereitung – dieses Jubiläum begeht die EnviTec Biogas AG mit ihrer 100. Gasaufbereitungsanlage, die noch in diesem Jahr auf der dänischen Insel Fünen ans Netz gehen soll. Die erste, bereits im Mai 2017 realisierte, Gasaufbereitung der Lykkeslund Farm startete mit 396 Nm³ pro Stunde – in zwei Erweiterungsschritten wurde die Kapazität dann auf 468 und schließlich 510 Nm³ ausgebaut – mit der aktuell im Bau befindlichen Anlage verfügt die Gesamtanlage demnächst über eine Kapazität von 1.510 Nm³/h.
„Diese maßgeschneiderte und vor allem flexible Lösung der schrittweisen Leistungssteigerung hat uns überzeugt, eine weitere Gasaufbereitungsanlage mit EnviTec Biogas anzugehen“, sagt Kunde Nielsen. Dass dieser Auftrag nun just die Jubiläumsanlage sei, freut Nielsen und Markerink zugleich. „Das neue Projekt steht dann in unmittelbarer Nachbarschaft zu drei weiteren EnviThan-Gasaufbereitungsanlagen, die wir in den vergangenen Jahren auf Fünen errichtet haben“, ergänzt Stefan Laumann, Leiter der Gasaufbereitung bei EnviTec Biogas.
Die Gasaufbereitungstechnologie wurde mit EnviTec’s offiziellem Technologiepartner Evonik Industries entwickelt und ist seit Errichtung der EnviTec-eigenen Pilotanlage in Sachsendorf nun bereits in acht Ländern weltweit zuhause. Bei der Vergärung von organischen Materialien entsteht ein Gasgemisch aus Methan und Kohlenstoffdioxid. Auf seinem Weg vom Biogas zu Biomethan in Erdgasqualität wird das Rohgas zunächst gereinigt und verdichtet. Die von EnviTec und Evonik entwickelte EnviThan-Technologie macht sich die unterschiedliche Größe und Durchtrittsgeschwindigkeit von Gasmolekülen zunutze: da Kohlenstoffdioxidmoleküle kleiner sind als Methanmoleküle, können diese wesentlich schneller durch die Membran wandern. An deren Hochdruckseite verbleibt das Methan, währenddessen die CO2-Moleküle des Biogases passieren.
„Die Gasaufbereitung mit den hier eingesetzten Hohlfasermembranen erfordert dabei weder Chemikalien, noch Wasser oder andere Hilfsmittel“, erklärt Laumann. „Aktuell haben wir EnviThan Gasaufbereitungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 34.100 Nm³/h Biomethan erbaut und in Betrieb genommen. Die Anlagen haben eine durchschnittliche Größe von 437 Nm³/h “, so Laumann weiter.
Auf seinen Lorbeeren will sich die nachhaltige Partnerschaft zwischen EnviTec und Evonik auch nach zwölf erfolgreichen Jahren nicht ausruhen: Als Innovationstreiber in der Branche setzen beide Unternehmen auf stete Weiterentwicklung der Verfahren. Ob in der Membran-Technik und deren Separationskapazität oder in einer räumlichen minimierten, kostensparenderen Unterbringung – die stetigen Justierungen werden immer wieder zu neuen, wichtigen Wegmarken in der Gasaufbereitung führen, erklärte Laumann. Die Unterbringung einer 1.000 Nm³/h-starken EnviThan Anlage in einem einzigen 45“ Container ist extrem kompakt.
In der 100. Anlage, die sich seit Anfang Juni in der Fertigung am EnviTec-Standort Saerbeck befindet, wird dafür der Gaskompressor ausgelagert. Der Kompressor wird in eine hochwertige Schallkabine eingehaust und separat vor den Technikcontainer gestellt. Damit passt die gesamte Gasaufbereitungstechnik in einen EnviThan-Container und ist damit noch platzsparender als die erste zwei-Container-Anlage mit nur der halben Kapazität. Aktuell ist geplant, die gesamte EnviThan-Anlage nach Funktionsprüfung und Probelauf am Standort in Saerbeck im September gen Dänemark zu verschiffen und Ende des Jahres die neue 1000 Nm³/h-starke EnviThan-Anlage in Betrieb zu nehmen.