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Thüga-Energiegespräch: Politik stellt Kommunen Unterstützung in Aussicht

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Autor: Magnus Schwarz

Dass Kommunen und Energieversorgern bei der Energie- und Klimawende ein entscheidender Erfolgsfaktor zukommt, darin waren sich alle Teilnehmenden des parlamentarischen Abends der Thüga einig. Die Kommunen müssen dazu befähigt werden – rechtlich, regulatorisch und finanziell. Dementsprechend nahm das Thema kommunales Empowerment einen breiten Raum im Austausch der über 80 Vertreter:innen aus Bundestag, Kommunen und Energiewirtschaft ein.

„Kommunen und ihre Energieversorger sind die Innovationstreiber in der Energie- und Klimawende vor Ort. Sie kennen die Bedürfnisse der Verbraucher:innen am besten und fördern so die lokale Akzeptanz der Energiewende. Als Thüga wollen wir gemeinsam mit unseren Partnerunternehmen und den Kommunen den aktuellen Paradigmenwechsel in der Energiepolitik als Chance begreifen, um eine nachhaltige und sichere Energieversorgung aufzubauen.

Dabei müssen wir auf einen breiten Energiemix aus grünen Elektronen und grünen Molekülen setzen und zugleich die Vorteile der existierenden dezentralen Infrastrukturen in den Blick nehmen. Wie in der Natur gilt: Ein System, dass auf Vielfalt, Technologieoffenheit und mehrere Energieträger und Infrastrukturen setzt, ist resilienter gegen Schocks als eine Monokultur. Deshalb ist genau jetzt die Zeit, um den Einstieg in grüne Gase wie Wasserstoff und Biomethan zu forcieren“, erklärte Dr. Christof Schulte, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft.

 

Kommunen besitzen Potential für Energiewende

Auch von Seiten der Politik erhielten die Kommunen Unterstützung:

“In den Kommunen liegt enormes Potenzial für den Erfolg der Energie- und Klimawende – sei es im Verkehrs-, Wärme- oder Stromsektor. Dieses Potenzial müssen wir verstärkt heben und die Kommunen zu Partnerinnen für die Transformation machen”, so Bundestagsabgeordnete Karoline Otte.

“Dazu müssen wir die Kommunen allerdings auch von Seiten der Bundesebene befähigen durch eine entsprechende finanzielle Ausstattung und vereinfachte Verfahren bei Förderprogrammen. Außerdem müssen wir das Tempo bei der Wärmewende deutlich beschleunigen, dazu gehören für alle verbindliche Effizienzstandards, eine bundesweit verpflichtende kommunale Wärmeplanung und eine höhere Sanierungsrate öffentlicher und privater Gebäude. Hier liegt in der Kooperation von Wohnungsgenossenschaften und Stadtwerken ein großes Potenzial. Städte und Bürgerschaft nehmen bei der Wende zu nachhaltiger Wärmeversorgung eine Schlüsselposition ein. Auf der kommunalen Ebene müssen im Zuge der Wärmewende richtungsweisende Entwicklungen vorbereitet und umgesetzt werden.”

Für eine bezahlbare und praxisnahe Wärmewende wird dem Instrument kommunaler Wärmepläne eine große Bedeutung beigemessen.

„In Baden-Württemberg haben wir für Stadtkreise und Große Kreisstädte bereits die Verpflichtung der kommunalen Wärmeplanung. Dass dies nun bundesweit für alle Kommunen eingeführt werden soll, begrüße ich sehr. Wichtig ist dabei, dass die Verpflichtung mit einheitlichen Vorgaben kommt und den Kommunen ein pragmatischer und technologieoffener Werkzeugkasten an die Hand gegeben wird. Denn nur so können die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort angemessen berücksichtigt werden.

Neben Solarthermie, Nah- und Fernwärme, Geothermie und Wärmepumpen muss der Einsatz grüner Gase für die Wärmewende ermöglicht werden. Und auch hier gilt, die Planung ist nur der erste Schritt. Für die Umsetzung benötigen wir Verbindlichkeit der Wärmekonzepte und ausreichende, langfristig angelegte Finanzmittel von Bund und Ländern“, erklärte Udo Glatthaar, Oberbürgermeister von Bad Mergentheim und Vorsitzender des Thüga-Beirats der Sprecher der Task Force.

 

(Thüga/2022)