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Wintershall Dea gestaltet den Energyhub Wilhelmshaven mit

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Autor: Elisabeth Terplan

Wintershall Dea plant ein neues Großprojekt zur Produktion von sauberem Wasserstoff in Deutschland und zur Speicherung von Kohlendioxid in tiefengeologischen Schichten unter der Nordsee. Denn Energie für Industrie und Haushalte muss weiter ausreichend und flexibel bereitgestellt und CO2-Emissionen gleichzeitig reduziert werden – und das Ganze möglichst unabhängig von globalen Dynamiken, um die europäische Energiesicherheit zu stärken.

Das Projekt der Wintershall Dea mit dem Namen BlueHyNow soll an der deutschen Nordseeküste in Wilhelmshaven entstehen. Wilhelmshaven bietet bereits eine starke, vernetzte Infrastruktur: zwei nahegelegene Anlandestellen für Gas aus Norwegen, die Möglichkeit zur Wasserstoffspeicherung in benachbarten Kavernenspeichern und einen direkten Anschluss an das geplante deutsche Wasserstoffnetz. Die Stadt Wilhelmshaven verfügt über einen Tiefwasserhafen, der auch von großen Tankschiffen zur Anlandung genutzt werden kann. Gleichzeig kann COvon Wilhelmshaven aus abtransportiert werden. Aktuell beginnen dort auch die Arbeiten zur Errichtung des ersten LNG-Terminals in der norddeutschen Küstenstadt.

An diesem Energyhub will Wintershall Dea mit dem Projekt BlueHyNow umweltschonenden Wasserstoff aus Erdgas gewinnen und künftig über 200.000 m³ Wasserstoff pro Stunde liefern. Das sind 5,6 TWh pro Jahr und entspricht – zum Vergleich – etwa dem dreifachen Energieverbrauch des Wolfsburger Volkswagenwerks im Jahr 2019. Die Prozessanlagen in Wilhelmshaven sollen mit grünem Windstrom aus der Nordsee betrieben werden.

Der Wasserstoff soll ins Pipeline-Transportnetz eingespeist und an Industriekunden geliefert werden, die ihn als dekarbonisierten Energieträger nutzen und auf diesem Weg ihre CO2-Emissionen reduzieren. Das bei der Wasserstoffherstellung abgeschiedene CO2 wird wiederum über den Seeweg zu Lagerstätten in Norwegen und Dänemark transportiert und dort unterirdisch eingelagert. Auf diesem Weg können unvermeidbare CO2-Emissionen energieintensiver Industrien gespeichert werden und sogar – beim Einsatz von Bioenergie in Kombination mit der CO2-Speicherung (BECCS) – Negativemissionen erzielt werden.

Wintershall Dea hat mit Blick auf die Hafenanbindung in Wilhelmshaven zur Verschiffung des CO2 sowie für den Aufbau der Wasserstoffproduktion bereits geeignete Standorte identifiziert. Das Unternehmen ist zudem in der dänischen Nordsee an dem Projekt Greensand beteiligt, bei dem jährlich bis zu 8 Mio. t COin geologischen Tiefen unter dem Meeresboden der Nordsee eingespeichert werden sollen. Das Unternehmen ist auch in Norwegen sehr aktiv und arbeitet an der Beantragung seiner ersten CO2-Speicherlizenz. Unter anderem mithilfe dieser Projekte möchte Wintershall Dea sein Ziel erreichen und bis 2040 jährlich 20-30 Mio. t COeinsparen. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von rund 20 Mio. Autos der Mittelklasse.

Für Wintershall Dea ist das Projekt BlueHyNow Teil eines umfassenden Projektportfolios, um Energieeffizienz und Klimaschutz voranzutreiben. Hierbei kommt dem Einsatz von Wasserstoff und CCS eine Schlüsselrolle zu.

(Quelle: Wintershall Dea/2022)