Die Hamburger Energiewerke unterstreichen mit der Kapazitätserhöhung die Bedeutung der Power-to-Heat-Technologie für die Wärmewende. Die Wedeler-Anlage steigert den Anteil an grüner Wärme im Stadtnetz und reduziert dadurch den Einsatz fossiler Brennstoffe.
Die Power-to-Heat-Anlage (PtH) Wedel hat mittlerweile bereits die zweite Heizperiode absolviert. Die Anlage kann immer dann eingesetzt werden, wenn in Norddeutschland mehr Windenergie produziert wird, als über die Stromleitungen abtransportiert werden kann. Kommt es zu solchen Netzengpässen, kann 50Hertz eine Aktivierung der Anlage als sogenannte Redispatch-Maßnahme anfordern und so das Netz stabilisieren. Grundlage dafür ist § 13 Abs. 6a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Die Hamburger Energiewerke nutzen den Windstrom dann, um grüne Fernwärme zu erzeugen. Darüber hinaus können die Hamburger Energiewerke die Anlage auch selbst betreiben. Dies ist dann ökonomisch und ökologisch sinnvoll, wenn es durch Erneuerbare Energien ein Überangebot an Strom gibt und der Strompreis an der Börse sehr niedrig bzw. negativ ist. Seit Inbetriebnahme im November 2023 kam die Anlage bis Ende Juni 2025 auf 2.500 Betriebsstunden und hat insgesamt 93.000 Megawattstunden (MWh) Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist. Die Investitionskosten für die Anlage und deren Anbindung an das Stromübertragungsnetz wurden vom Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz getragen, die Hamburger Energiewerke betreiben sie seit 2023.
Darüber hinaus haben die HEnW mit der Power-to-Heat-Anlage Karoline seit März diesen Jahres eine weitere Wind-zu-Wärme-Anlage in Betrieb. Grundlage ist der neue Paragraph 13k im Energiewirtschaftsgesetz („Nutzen statt Abregeln“), der nun auch Bestandsanlagen einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht. Karoline ist deutschlandweit die erste Anlage, die im Rahmen des neuen Instruments zur Stromnetz-Entlastung eingesetzt wurde. Die Power-to-Heat-Anlage Karoline hat eine Leistung von 45 Megawatt, wird aber zunächst testweise nur mit 20 Megawatt Leistung während der Heizperiode eingesetzt. Mit dieser Leistung lassen sich rechnerisch ca. 6.700 Hamburger Haushalte mit grüner Fernwärme versorgen. Die Anlage diente in der Vergangenheit stets dazu, die Versorgungssicherheit in der Fernwärme zu gewährleisten, kam aber nicht zum Einsatz.
Auch die im Bau befindliche GuD-Anlage im Energiepark Hafen wird mit einer 30 Megawatt Anlage ausgestattet. Die Hamburger Energiewerke sind davon überzeugt, dass diese flexiblen Lasten im Energiesystem der Zukunft eine wesentliche Rolle spielen werden.