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Umbau der Fernwärme in Erkner kommt voran

Die EWE-Tochtergesellschaft TEWE geht die Transformation der Wärmeversorgung in Erkner an und baut das Heizhaus in Erkner Mitte um.

von | 27.09.24

Baustein Nr. 1 für die klimafreundliche Wärmeversorgung in Erkner: Der Motor des Blockheizkraftwerkes, das Strom und Wärme aus Biomethan erzeugen wird, wurde vor wenigen Tagen geliefert. Foto: © Nadine Auras

Über den aktuellen Stand der Pläne und des fortschreitenden Umbaus hat TEWE-Geschäftsführer Andreas Saadhoff vor Ort im Heizhaus informiert. Als Vertreter der größten Wärmekunden waren Erkners Bürgermeister Henryk Pilz, Susanne Branding, Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft Erkner, und Susann Widhalm, Geschäftsführerin des Bildungszentrums Erkner bei der Besichtigung des Heizhauses dabei.

Derzeit betreibt TEWE in Erkner drei mit Erdgas betriebene Heizkraftwerke und ein dreigeteiltes modernes Fernwärmenetz. Über dieses werden die Wohnungen, öffentlichen Gebäude und das Bildungszentrum zuverlässig mit Raumwärme und warmem Wasser versorgt. Im Heizhaus Mitte sorgt ab dem kommenden Jahr eine Kombination aus einem Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) und einem industriellen, dreiteiligen Großwärmepumpensystem für mehr Klimaschutz bei der Wärmeversorgung. Durch den Umbau des ersten Heizhauses wird der Anteil erneuerbarer Energien im angeschlossenen Wärmenetz von null auf mehr als 50 Prozent steigen. Der Umbau der anderen beiden Energiezentralen und Netzteile erfolgt Stück für Stück. Detaillierte Pläne und Projektskizzen erarbeitet TEWE im kommenden Jahr.

Biomethan-Blockheizkraftwerk für Grundlast und Wärmepumpenoptimierung

Das Herzstück des BHKWs wurde vor wenigen Tagen geliefert. Nach dem Einbau wird die Anlage voraussichtlich ab Januar 2025 mit einer elektrischen Leistung von 360 Kilowatt und einer Wärmeleistung von 400 Kilowatt gleichzeitig Strom und Wärme aus Biomethan, also grünem Gas aus natürlichen Rohstoffen, produzieren.

In einem nächsten Schritt setzt die EWE-Tochter auf die Wärmepumpentechnologie. Sie macht Umweltwärme zum Heizen nutzbar. Voraussichtlich im März 2025 soll die 600-Kilowatt-Großwärmepumpe geliefert und in das Fernwärmesystem integriert werden.

Eine Wärmepumpe ist ein kleines Energiewunder. Die Anlage schafft es, aus einer Kilowattstunde Strom drei bis vier Kilowattstunden Wärme zu produzieren. Das gelingt, indem sie Wärmeenergie aus der Umwelt oder auch aus industrieller Abwärme aufnimmt und diese auf einem erhöhten Temperaturniveau an einen Heizkreis abgibt. Nutzt man wie TEWE für den Betrieb der Wärmepumpe Ökostrom, ist die Wärme komplett erneuerbar, also grün.

Kombiniertes System für optimale Wärmeversorgung

Das Wärmepumpensystem besteht aus einer Kombination mit einer Luft-Wärmepumpe und zunächst einer von zwei Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Die Luft-Wärmepumpe entnimmt der Außenluft Energie und erwärmt damit das Wasser im Heizkreislauf auf 30 °C. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe erwärmt das bereits durch die Luftwärmepumpe vorgewärmte Wasser auf 70 °C. Ein angebundener Wärmespeicher sorgt mit Unterstützung des Blockheizkraftwerkes für eine weitere Wassererwärmung auf 80 °C, so dass es im nächsten Schritt in das Fernwärmenetz abgegeben und zu den Verbrauchern transportiert werden kann, ebenso wie die Abwärme aus dem BHKW.

 

Fernwärme-Umbau staatlich gefördert

Die Mittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze sind Teil des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP), der aus Mitteln der Aufbau und Resilienzfazilität (ARF) der Europäischen Union, NextGenerationEU, finanziert wird.

Beim Umbau der Wärmeversorgung in Erkner arbeitet TEWE überwiegend mit ortsansässigen Dienstleistern zusammengearbeitet, wie dem Planungsbüro Integral aus Cottbus und ausführenden Firmen aus Rüdersdorf und Berlin. Die Projekt- und Bauplanung sowie die Baubegleitung übernimmt EWE als Gesellschafter der TEWE. Insgesamt investiert die EWE-Tochter TEWE für das Projekt rund 2,4 Millionen Euro, 600.000 € davon aus Fördermitteln.

 

 

(Quelle: EWE/2024)

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