Nach dem erfolgreichen Anschluss der Anlage an das Erdgasleitungsnetz von Thyssengas vor knapp einem Jahr haben Vertreter von Thyssengas, STEAG und Anlagenbauer Siemens Energy jetzt die Erdgasversorgung für das Kraftwerk symbolisch in Betrieb genommen.
Die neue, ressourcenschonende Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Das bedeutet, dass sie mit einer installierten elektrischen Leistung von rund 600 MW Strom sowie mit 400 MW thermischer Leistung zugleich auch Wärme erzeugt. Mit diesem hohen Effizienzgrad leistet das neue Kraftwerk, das im Sommer 2022 in Betrieb gehen soll, einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Fernwärmeversorgung im Ruhrgebiet. Deren Emissionsbilanz verbessert sich mit dem neuen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk noch einmal deutlich: Gegenüber dem bisher am Standort Herne betriebenen Steinkohlekraftwerk senkt das GuD Herne künftig die CO2-Emissionen pro Jahr um bis zu 50 %.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Inbetriebnahme des neuen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks der STEAG in Herne ist der Anschluss an das Erdgastransportnetz. Diesen Auftrag übernahm der Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas GmbH aus Dortmund. Nach mehrjähriger Planung und Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses im November 2019 ist es Thyssengas gelungen, die 23 Kilometer lange Leitung innerhalb von nur zwei Jahren zu verlegen – trotz anspruchsvoller Trassenführung, wie etwa der Unterquerung der Emscher und des Rhein-Herne-Kanals, sowie der andauernden Corona-Pandemie. Die neue Gasleitung verläuft vom Anbindungspunkt in Datteln bis zum Kraftwerksstandort in Herne und kreuzt unterwegs Gebiete der Städte Oer-Erkenschwick, Recklinghausen und Herten. Das Projekt war für Thyssengas eines der größten Neubauvorhaben in den vergangenen Jahren.
(Quelle: STEAG/2021)