HY.Kiel wird in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Mobilität in und um Kiel leisten. Mit der vor Ort produzierten Wasserstoffmenge können nach Fertigstellung der Anlage täglich zum Beispiel 20 Lkws, fünf Busse und zehn Pkws vollgetankt werden. Das entspricht einer emissionsfreien Gesamtreichweite von bis zu 26.500 km pro Tag und damit einer Ersparnis von 2.000 t CO2 pro Jahr. Dabei ist das Projekt skalierbar, das heißt, es kann später erweitert werden.
Die Erzeugungsanlage von HY.Kiel wird die erste dieser Größenordnung in Schleswig-Holstein sein. Auch die Tankstelle wird die erste in der Landeshauptstadt sein, die erneuerbar erzeugten Wasserstoff anbietet. Sie ist die fünfte Station in Schleswig-Holstein und markiert einen wichtigen Schritt hin zur emissionsfreien Mobilität, insbesondere im Schwerlastverkehr in der Region um Kiel.
Der in Kiel produzierte grüne Wasserstoff – hergestellt mit Strom aus Wind- und Solarenergieanlagen – kann auch in der Industrie zum Einsatz kommen oder an andere Tankstellen geliefert werden. Für den Transport des Wasserstoffs hat GP JOULE – Mitinitiator und Mitgesellschafter des Projekts HY.Kiel – eine eigene Trailersteuerung entwickelt und patentieren lassen.
Emissionsfreier Verkehr für Kiel und Umgebung
Es ist unter anderem geplant, dass zwei Brennstoffzellenbusse von Autokraft, einer Tochter der DB Regio Bus Nord, im Kreis Rendsburg-Eckernförde im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden. Der Kieler Autokraft-Standort liegt unweit der künftigen Tankstelle im Gewerbegebiet Wellsee. Weitere regionale Unternehmen aus Logistik und Gewerbe haben bereits ihr Interesse am Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen bekundet.
In Brennstoffzellenautos, -bussen und -Lkws wird Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft in Wasser umgewandelt. Die dabei freigesetzte Energie treibt den Elektromotor an. Der einzige Ausstoß ist Wasserdampf. Die Fahrzeuge fahren somit emissionsfrei und sind zudem noch leiser als Verbrenner – bei vergleichbarer Reichweite und Tankdauer.
Bei dem Prinzip von HY.Kiel – dem gleichzeitigen Aufbau von regionaler Wasserstoffproduktion und -nachfrage – handelt es sich um ein erprobtes Konzept. So wird in Nordfriesland bereits seit einigen Jahren unter Federführung von GP JOULE das Projekt eFarm mit mehreren Produktionsanlagen und zwei Tankstellen betrieben. Auch in Kiel gehört GP JOULE zu den Initiatoren. Das inzwischen mehrfach preisgekrönte Projekt aus Nordfriesland diente als Blaupause für das Vorhaben in Kiel und wird demnächst um zehn Busse erweitert.