Die Stadtwerke Stuttgart (SWS) haben die Umsetzung des Projektes Green Hydrogen Hub Stuttgart (GH2S) am Montag (28. April) mit einem symbolischen Spatenstich eingeläutet. Beim Empfang am Standort des Hubs Am Mittelkai 25 haben Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker, Rainer Wieland, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, und Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, die Relevanz des wegweisende Wasserstoffprojekts gewürdigt. Sie hoben vor rund 150 geladenen Gästen in ihren Reden die große Bedeutung des Projekts für die Wirtschaft der gesamten Region und darüber hinaus hervor.
Das Gesamtprojekt besteht aus drei Komponenten: der Erzeugung und Logistik mit dem Green Hydrogen Hub Stuttgart (GH2S), der Verteilung über die H2 GeNeSiS-Pipeline sowie den Anwendungen mit HydroPulse Stuttgart (HyPulseST). Das Investitionsvolumen des Projekts beträgt in der aktuellen Ausbaustufe rund 50 Mio. €, davon werden rund 16,6 Mio. € durch Fördermittel finanziert. Der Verband Region Stuttgart fördert die Teilprojekte Green Hydrogen Hub und HyPulseST mit rund 10 Mio. €. Der Bau der H2 GeNeSiS-Pipeline wird unterstützt durch die Europäische Union mit rund 4,9 Mio. € sowie durch das Land Baden-Württemberg mit rund 1,7 Mio. €.
Grüner Wasserstoff vielfältig einsetzbar
Die SWS beginnen am Stuttgarter Hafen mit dem Bau der Erzeugungsanlage und Logistikkomponenten. Aus überschüssigem Wind- und Solarstrom wird dort hochreiner grüner Wasserstoff hergestellt. Er dient vor allem der Industrie, insbesondere bei der Fahrzeugentwicklung, als Kraftstoff für Brennstoffzellen-Busse, -Lastkraftwagen oder -Schiffe.
„Die Stadtwerke Stuttgart machen den Stuttgarter Hafen zum Ort der Technologiewende. Mit dem Green Hydrogen Hub wird Stuttgart zum Vorzeigestandort für grünen Wasserstoff. Der Stuttgarter Hafen wird zum Knotenpunkt für Produktion und Logistik in dieser Innovationstechnologie unter anderem mit einer Wasserstoff-Pipeline im Neckartal von Stuttgart-Gaisburg bis Esslingen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper. „Mit der Nutzung von grünem Wasserstoff für die Sektoren Mobilität, Industrie und Energieversorgung wird der Wirtschaftsstandort Stuttgart gestärkt und wettbewerbsfähig gemacht. Dies ist auch ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die im Stuttgarter Hafen zukünftig mögliche Jahresproduktion von 1.200 Tonnen grünem Wasserstoff entspricht vier Millionen Liter Diesel und bedeutet eine jährliche Einsparung von 15.000 Tonnen CO2.“
Drei Elektrolyseure werden im Hub am Stuttgarter Hafen ab Ende 2026 in Betrieb gehen und jährlich bis zu 1.000 t hochreinen Wasserstoff aus Ökostrom erzeugen. Der grüne Wasserstoff wird über Trailer oder über die unterirdische H2 GeNeSiS-Pipeline zu Abnehmern transportiert. Der Pipelineverlauf wird von Stuttgart-Ost über Stuttgart-Hedelfingen und den Hub bis zur Gemarkungsgrenze Esslingen geplant. Unter anderem werden daran Wasserstofftankstellen angeschlossen.
Das Wasserstoffprojekt gilt als weiterer Meilenstein auf dem Weg in die grüne Zukunft der Landeshauptstadt: Es beinhaltet eine wirtschaftlich tragfähige Wasserstoffproduktion inklusive Transportinfrastruktur im Neckartal. Ausgangspunkt des SWS-Projekts GH2S ist das von der EU und dem Ministerium für Umwelt und Klima des Landes Baden-Württemberg geförderte Gemeinschaftsprojekt H2 GeNeSiS. An diesem Projekt arbeiten neben den SWS die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS), die Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG, das Steinbeis-Innovationszentrum Energieeffiziente und emissionsfreie Technologien (SIEET) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung BW (ZSW) mit. Weitere Information unter www.stadtwerke-stuttgart.de/partner-der-energiewende/h2g/.