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Siemens Energy baut ferngesteuertes Gaskraftwerk für die Notfallversorgung

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Autor: Elisabeth Terplan

Siemens Energy wird im Auftrag des ostdeutschen Energieversorgers LEAG ein neues schlüsselfertiges Gaskraftwerk als netznahe Sonderausrüstung im südwestbayerischen Leipheim errichten. Die Netzstützungsanlage wird auf Wunsch des Übertragungsnetzbetreibers Amprion eingesetzt, um im Notfall die Netzstabilität und damit eine zuverlässige Stromversorgung in Süddeutschland zu gewährleisten. Notfallsituationen können auftreten, wenn Geräte im Netz ausfallen, z. B. Kabel. Das Gaskraftwerk Leipheim wird ausschließlich zum Schutz und zur Sicherstellung der Zuverlässigkeit des Übertragungsnetzes eingesetzt. Damit steht es dem freien Energiemarkt nach dem Energiewirtschaftsgesetz nicht zur Verfügung. Die netznahen Sonderanlagen in Leipheim können in maximal 30 Minuten eine elektrische Leistung von bis zu 300 MW liefern. Auch den Betrieb und die Wartung (O&M) übernimmt Siemens Energy zunächst für fünf Jahre in Zusammenarbeit mit der LEAG. Die Anlage wird vollständig vom ISO-zertifizierten Remote O&M Support Center (ROMSC) von Siemens Energy im bayerischen Erlangen betrieben. Damit wird es als eines der ersten Kraftwerke weltweit rein digital aus der Ferne betrieben.

Die netztechnische Sonderausstattung wird auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes Leipheim installiert. Der Lieferumfang von Siemens Energy umfasst den schlüsselfertigen Bau und den O&M-Vertrag sowie eine SGT5-4000F-Gasturbine, einen SGen-2000P-Generator und das Steuerungssystem SPPA-T3000. Außerdem liefert das Unternehmen ein System zur Kühlung der Ansaugluft und ein System zum Einblasen von vollentsalztem Wasser in die Gasturbine. Diese Systeme sorgen dafür, dass die Anlage auch bei heißem Wetter in nur 30 Minuten bis zu 300 MW erzeugen kann.

Das moderne Service Center (ROMSC) von Siemens Energy hat die ISO-Zertifizierung 27001 erhalten und ist in der Lage, Kraftwerke aus der Ferne zu betreiben. Dadurch kann die Anlage während der Tagschicht vor Ort von einem Zwei-Mann-Team bedient werden, während die Steuerung und Überwachung von Erlangen aus erfolgt. Um eine optimale Zusammenarbeit mit dem ROMSC zu ermöglichen, ist das lokale Wartungsteam mit modernster Connected-Worker-Technologie ausgestattet. Ausgestattet mit einer am Helm montierten Kamera, einem Mikrofon und einem Headset kann der verbundene Mitarbeiter über eine sichere Internetverbindung mit der Fernsteuerzentrale kommunizieren. Moderne Softwarelösungen mit Spracherkennung, künstlicher Intelligenz und Augmented-Reality-Funktionen bieten zusätzliche Unterstützung. Diese Kombination aus Spezialisten vor Ort und Remote garantiert die Verfügbarkeit des Kraftwerks rund um die Uhr.

(Quelle: Siemens Energy/2021)