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Schwimmendes LNG-Terminal erreicht Brunsbüttel und erhöht deutsche Importkapazitäten für Flüssiggas

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Autor: Elisabeth Terplan

Die „Hoegh Gannet“, ein schwimmendes LNG-Terminal, hat den  Brunsbütteler Elbehafen erreicht. Über diese sogenannte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) kann künftig Flüssiggas aus LNG-Tankern nach erfolgter Regasifizierung in das deutsche Gasnetz eingeleitet werden. Das gesamte Projekt wurde in Rekordzeit verwirklicht. Seit Mai 2022 hat RWE im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit ihren Projektpartnern Höegh LNG, Marine Service GmbH, Reganosa und der Brunsbüttel Ports GmbH die schnelle Umsetzung des Projekts vorangetrieben. Schon Mitte Oktober waren Planungs- und Genehmigungsphasen soweit fortgeschritten, dass der erste Spatenstich erfolgen konnte. Maßgeblichen Anteil am Erfolg haben neben den beteiligten Unternehmen auch die Genehmigungsbehörden, die sehr schnell und effektiv gearbeitet haben.

Nach der Ankunft der FSRU beginnt nun eine mehrwöchige Inbetriebnahme- und Probebetrieb-Phase, in der das Schiff auch zeitweise noch einmal den Liegeplatz verlassen wird. Im Rahmen des Probebetriebs erfolgt auch der Anschluss an die neu erbaute Gasleitung, sodass ab Anfang Februar erste Gasmengen ins deutsche Gasnetz eingespeist werden können. Die Gasmenge erhöht sich kontinuierlich mit der fortschreitenden Zuschaltung weiterer technischer Komponenten der in den vergangenen Monaten neu errichteten technischen Infrastruktur und Warmwasserversorgung.

Das Spezialschiff wird seinen Einsatz zunächst an einem Bestandsliegeplatz im Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH aufnehmen. Voraussichtlich ab Ende 2023 wird die FSRU an einen neuen Liegeplatz (Jetty) westlich des Elbehafens verholt, welcher von Brunsbüttel Ports gebaut und betrieben wird.

Das internationale Spezialunternehmen Reganosa wird den Betrieb und die Wartung der neuen landseitigen Infrastruktur übernehmen. Der Schiffseigner Höegh LNG stellt den Betrieb des Schiffes sicher. Die Marine Service GmbH unterstützt das Projekt mit technischem Knowhow als Entwicklungspartner bei der Terminal-Konzeption. Die für den Regasifizierungsprozess auf der FSRU benötige Wärme wird vom Covestro Industriepark Brunsbüttel in Form von warmem Prozesswasser zur Verfügung gestellt. Hierzu wurde in kürzester Zeit von Covestro eine neue Warmwasserleitung zum Brunsbütteler Elbehafen verlegt.

RWE kümmert sich zusammen mit Uniper und EnBW um die Befüllung des FSRU mit Flüssiggas. Der erste LNG Tanker wird nach heutiger Planung Ende Januar 2023 in Brunsbüttel festmachen und in das FSRU entladen. Die Ladung von ADNOC (Abu Dhabi National Oil Company) wird von der zum Emirat Abu Dhabi gehörenden Insel Das aus verschifft.

Brunsbüttel ist als Technologie- und Industriezentrum ein wichtiger Standort, auch für den perspektivischen Import von grünen Energieträgern. RWE errichtet hier ein Import-Terminal für grünen Ammoniak, der als verflüssigtes Wasserstoffderivat einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Deutschlands mit grünem Wasserstoff leisten kann. Über das Terminal sollen ab 2026 jährlich rund 300.000 Tonnen grüner Ammoniak importiert und an Kunden weiterverteilt werden. In unmittelbarer Nähe dazu plant die German LNG Terminal GmbH den Bau und Betrieb eines multifunktionalen LNG-Terminals. RWE unterstützt als Anteilseigner eine spätere Umstellung des Terminals auf den Import grüner Moleküle.

(Quelle: RWE/20.1.23)