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RWE und Equinor vereinbaren strategische Partnerschaft für Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung

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Autor: Elisabeth Terplan

Anders Opedal (CEO von Equinor) und Dr. Markus Krebber (CEO von RWE) haben eine strategische Energiepartnerschaft zwischen ihren Unternehmen geschlossen. Die Vereinbarung umfasst Großprojekte, die sowohl zur europäischen Energieversorgung als auch zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und der EU beitragen sollen. Ebenso soll die Partnerschaft die europäische Versorgungssicherheit in einem langfristig dekarbonisierten Stromsektor stärken.

Mit den von Equinor und RWE entwickelten Projekten würden somit wichtige Bausteine für die europäische Wasserstoffversorgung und deren Nutzung im Energiesektor ab 2030 entstehen. Sie wurden unter der Annahme vereinbart, dass eine Wasserstoffpipeline zwischen Norwegen und Deutschland gebaut und eine nachgelagerte deutsche Wasserstoffinfrastruktur errichtet wird. Diese Infrastrukturen sind eine notwendige Voraussetzung für die Umsetzung der Pläne und Investitionen in die Projekte.

Erst blauer, dann grüner Wasserstoff

Equinor plant in Norwegen Investitionen für die Produktion von sauberem Wasserstoff für Europa. Die Kapazität soll bis 2030 zunächst 2 Gigawatt (GW) blauen Wasserstoff und bis 2038 bis zu 10 GW umfassen. Der Wasserstoff soll in eine Pipeline nach Deutschland eingespeist werden, die derzeit von Gassco, Equinor und Dritten geprüft wird. Über diese Pipeline würde Equinor den blauen Wasserstoff transportieren, RWE würde ihn abnehmen und in wasserstofffähigen Gaskraftwerken zur Stromproduktion nutzen.

Darüber hinaus werden RWE und Equinor bei Projekten zur Erzeugung von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten. Beide Unternehmen wollen Möglichkeiten in Norwegen, Deutschland und in Ländern, die an die geplante Wasserstoffpipeline angrenzen, ausloten, um dort mithilfe von Windkraft auf See grünen Wasserstoff zu produzieren. Offshore-Windkraft ist die mit Abstand effektivste Form der erneuerbaren Stromerzeugung. In Kombination mit Elektrolyseuren wird die Windkraft auf See eine wichtige Rolle beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft einnehmen.

Beide Unternehmen arbeiten bereits an AquaSector, einem Projekt in der Nordsee, das auf die Errichtung eines Offshore-Windparks mit einer Leistung von 300 Megawatt (MW) abzielt. Der Windpark soll dort mit Elektrolyseuren verbunden werden und so direkt auf dem Meer grünen Wasserstoff produzieren.

Gemeinsame Investitionen in wasserstofffähige Gaskraftwerke

Gemeinsam wollen RWE und Equinor zudem in flexible, wasserstofftaugliche Gaskraftwerke (H2ready) in Deutschland investieren. Die Anlagen mit einer Kapazität von rund 3 GW sollen bis 2030 errichtet werden. Die wasserstofffähigen Gaskraftwerke sollen die volatile Einspeisung von Erneuerbaren Energien ausgleichen und dazu beitragen, eine schwankende Stromnachfrage auszubalancieren.

Wie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vorgesehen, sollen die Anlagen zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme zu 50 % mit Wasserstoff betrieben werden können. Beide Unternehmen streben an, bis Mitte der 2030er Jahre einen 100%igen Wasserstoffbetrieb zu erreichen. Durch die Partnerschaft zwischen RWE und Equinor wird die Versorgung der geplanten H2ready-Gaskraftwerke im Einklang mit diesem Dekarbonisierungspfad sichergestellt: Dazu will Equinor zunächst das Erdgas liefern, das zur Deckung des Eigenbedarfs der gemeinsamen Kraftwerke benötigt wird. Um die vollständige Umstellung auf Wasserstoff zu ermöglichen, wird in einem ersten Schritt Erdgas durch blauen Wasserstoff ersetzt. Mit dem Anschluss von Offshore-Wasserstoffproduktionsanlagen an die geplante Pipeline wird grüner Wasserstoff nach und nach sein blaues Pendant bei den Importen nach Deutschland ergänzen und schließlich ersetzen. Der grüne Wasserstoff aus den gemeinsamen Projekten von RWE und Equinor wird so die gemeinsame Flotte an H2ready-Gaskraftwerken beliefern, um die Dekarbonisierung abzuschließen.

Darüber hinaus werden RWE und Equinor weiterhin gemeinsame Investitionen in reine Offshore-Windprojekte in Norwegen und Deutschland prüfen. Dies gilt ebenso für die Produktion von grünem Wasserstoff an Land in Norwegen.

(Quelle: RWE/5.1.23)