21. April 2023 I Mit dem Entwurf des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) will das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Installation intelligenter Messsysteme (iMS) weiter vorantreiben.
71 % der grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) bauen aktuell „Smart Meter“ ein, dennoch besteht für eine Trendwende noch großer Handlungsbedarf. Das ist das Ergebnis der Studie „Smart-Meter-Roll-out – Standortbestimmung der grundzuständigen Messstellenbetreiber“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr (49 %) ist beim Roll-out eine deutliche Steigerung zu erkennen. Weitere 29 % bereiten den Einsatz der iMS aktuell vor, wobei bis zur tatsächlichen Umsetzung noch mehrere Monate vergehen können.
Wirtschaftlichkeit als größte Hürde
„Mit der Rücknahme der Allgemeinverfügung im vergangenen Jahr wurde den grundzuständigen Messstellenbetreibern kurzzeitig der Druck im Roll-out genommen. Durch die geplanten Regelungen des GNDEW müssen sie sich nun auf neue Herausforderungen einstellen. Die Uhr für den Smart-Meter-Roll-out tickt.“
Neue Regelungen des GNDEW schlagen den richtigen Weg ein
Neben Engpässen bei Montagekapazitäten, technischen Problemen beim Einbau oder teils fehlender Zuverlässigkeit der Smart-Meter-Gateways nannten die Messstellenbetreiber die fehlende Verfügbarkeit moderner Messeinrichtungen und kompetenter IT-Dienstleister als weitere Hürde. Der Gesetzesentwurf will mit mehreren Punkten den Ausbau beschleunigen. Helfen soll ein gesetzlicher Zeitplan mit konkreten Vorgaben und Fristen. Mit den festen Zeitfenstern für die Implementierung steigt der Druck bei den Betreibern. Allerdings besteht auch weiterhin große Unsicherheit:
„81 % der Betreiber sehen auch im neuen Gesetz keine Lösung für das Problem der Wirtschaftlichkeit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das GNDEW ohne offizielle Verabschiedung keine Planungssicherheit bietet.“
Verantwortung der gMSB steigt
Die sich in der Überarbeitung befindende Gesetzeslage wird die gMSB verstärkt zum Handeln zwingen. Eigene Strategien müssen im neuen Kontext beleuchtet und angepasst, sowie frühzeitig technische Vorbereitungen getroffen werden.
„Das Tempo für den Roll-out wird anziehen. Um den Ausbau des Smart Metering wirklich vorwärtszubringen und die Ziele bis 2030 zu erreichen, müssen die Betreiber ihre Roll-out-Planung agiler gestalten.“
Die Methodik:
Die PwC-Marktbefragung „Smart-Meter-Roll-out – Standortbestimmung der grundzuständigen Messstellenbetreiber“ wurde im Zeitraum Januar / Februar 2023 durchgeführt. 69 Unternehmen unterschiedlicher Größe beteiligten sich an der Studie. Sie betreiben insgesamt 61 Prozent der bundesweiten Messlokationen in Deutschland. Die Studie erfolgte vollständig als Online-Umfrage und ermittelte anhand vordefinierter Antwortmöglichkeiten allgemeine Informationen zu Roll-out, Umsetzungsstand und Herausforderungen des Smart-Meter-Roll-outs sowie zur Einordnung der Regelungen des GNDEW.
(Quelle: PWC/2023)