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Northern Green Crane ermöglicht Wasserstoffimport aus Schweden in industriellem Maßstab ab 2026

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Autor: Elisabeth Terplan

Green Crane ist ein Leuchtturmprojekt für die geplante paneuropäische Wasserstoff-Import-Export-Infrastruktur, ermöglicht durch die innovative LOHC-Technologie (Liquid Organic Hydrogen Carrier). Mit dem Aufbau der Produktion von grünem Wasserstoff in Schweden wird das Projekt in Northern Green Crane umbenannt. Schweden als Erzeugerstandort wertet das frühere Green-Crane-Projekt erheblich auf. Dabei bleiben alle Standorte für die Wasserstoffanladung erhalten, die von Hydrogenious LOHC Technologies gemeinsam mit den Industriepartnern Royal Vopak und der Get H2-Initiative in Deutschland bereits entwickelt wurden. Northern Green Crane wird eines der ersten großskaligen Projekte für den Import von grünem Wasserstoff in Deutschland und den Niederlanden sein, die nötige Energiesicherheit in Europa erhöhen und zu den ambitionierten Plänen der Europäischen Kommission beitragen. Mit seinen starken europäischen Genen bewerben sich Northern Green Crane und seine Partner für das Förderprogramm „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI). Alle Projektanträge wurden im Rahmen der RHATL-Welle (Regional Hubs and Their Links) bei der Europäischen Kommission zur Genehmigung eingereicht.

Durch die einzigartige LOHC-Technologie und die Unterstützung eines starken Konsortiums wird Northern Green Crane eines der ersten Projekte sein, das ab 2026 grünen Wasserstoff in industriellem Maßstab in die Niederlande und nach Deutschland importiert. Durch die Nutzung der bestehenden Flüssigkraftstoffinfrastruktur kann Northern Green Crane bis zu 8.000 t grünen Wasserstoff pro Jahr liefern. Es legt den Grundstein für künftige groß angelegte Importe mittels LOHC aus Schweden und anderen Ländern, die Zugang zu kostengünstigen Quellen für grünen Wasserstoff bieten. So schafft Northern Green Crane die Voraussetzungen für eine Dekarbonisierung von Industrie und Mobilität.

Mit der Produktion von grünem Wasserstoff in Schweden erschließt das Projekt neue Quellen für grünen Wasserstoff und stärkt die Abnahmestandorte in Deutschland und den Niederlanden. Schweden zeichnet sich durch sein großes Potenzial an erneuerbaren Energien, insbesondere aus Wasser- und Windkraft, und erfüllt so alle regulatorischen Voraussetzungen für grünen Wasserstoff. Des Weiteren empfiehlt sich das Land aufgrund exzellenter entsprechender Infrastruktur und potenter Akteure in der Industrie. Auch sollte das Projekt-Set-Up die Anforderungen des IPCEI-Rahmens erfüllen, weil es z. B. mehrere EU-Länder einbezieht und positive Spill Over-Effekte in der gesamten EU erzeugen wird. Darüber hinaus kann Northern Green Crane die lokale Wärmeversorgung dekarbonisieren, indem die überschüssige Wärme der LOHC-Hydrieranlage in ein Wärmenetz eingespeist wird. Diese Sektorkopplung ermöglicht zusätzliche positive Klimaeffekte.

Realisiert wird das Projekt in Schweden durch die Speicherung von grünem Wasserstoff in einem Liquid Organic Hydrogen Carrier (Trägermaterial Benzyltoluol) mit einer Hydrieranlage von Hydrogenious LOHC Technologies. Diese verfügt über eine Einspeicherkapazität von 24 t Wasserstoff pro Tag. Mit rund 40 Schiffsladungen im Jahr wird das mit Wasserstoff beladene LOHC von Schweden in die Niederlande transportiert.

In Rotterdam wird die Hälfte des Wasserstoffs in einer neuen Dehydrierungsanlage von Hydrogenious mit einer Kapazität von 12 t Wasserstoff pro Tag freigesetzt, um die Industrie im Hafen und im Hinterland zu versorgen. Die andere Hälfte des LOHC soll per Binnenschiff über die Ems nach Lingen transportiert werden. Dort wird der Wasserstoff in einer weiteren geplanten Hydrogenious‘ Dehydrierungsanlage mit einer Kapazität von 12 t Wasserstoff pro Tag aus dem LOHC freigesetzt, von der örtlichen Industrie genutzt sowie in eine Wasserstoffpipeline im Rahmen der GET H2-Initiative eingespeist.

Das Projekt schafft ein einzigartiges Wasserstoffnetz, das Erzeuger kostengünstigen grünen Wasserstoffs mit industriellen Abnehmern in ganz Europa verbindet, darüber hinaus die Importaktivitäten beschleunigt sowie die ambitionierten europäischen Dekarbonisierungsziele unterstützt.

(Quelle:Hydrogenious/2022)