Die Einweihung und Inbetriebnahme am Heizkraftwerk Nord haben die SWB-Geschäftsführer Olaf Hermes und Marco Westphal mit Aufsichtsräten von SWB Energie und Wasser sowie am Bau beteiligten Firmen und Mitarbeitenden gefeiert. Auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Vertreter aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der an der Stadtwerke-Tochter SWB Energie und Wasser beteiligt ist, haben an der Feier am Freitag, 27. September, teilgenommen.
Für rund 90 Mio. € ist das HKW Nord erfolgreich modernisiert worden. Es präsentiert sich nun mit zwei wasserstofffähigen Gasturbinen sowie einem umgebauten und neuen Abhitzekessel. Damit ist es hocheffizient und zukunftsfähig aufgestellt. Zudem gibt es ein neues Werkstatt- und Bürogebäude sowie ein neues Maschinenhaus.
Perspektivisch soll Fernwärme durch den Einsatz von CO₂-neutral produziertem Wasserstoff noch klimafreundlicher werden, da die neuen und umgebauten Gasturbinen wasserstofffähig sind. So soll der bisherige Brennstoff Erdgas minimiert und schrittweise ersetzt werden. Ende 2025 soll das erste Mal Wasserstoff zugeführt werden. Angedacht ist, diesen zunächst per Lkw anzuliefern bis eine technische Infrastruktur im Kraftwerk selbst für die H2-Zufuhr steht.
Durch die modernisierten Anlagen wird die Strom- und Fernwärmeversorgung von SWB Energie und Wasser außerdem noch zuverlässiger und effizienter. Durch die Kombination von Fernwärme- und Stromproduktion im ausgebauten HKW können im Vergleich zur getrennten Strom- und Wärmeproduktion mit Erdgas bis zu 295.000 Tonnen CO₂ pro Jahr.
Kraft-Wärme-Kopplung und Dampf aus der MVA
Möglich macht es die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung mit der das Heizkraftwerk arbeitet. Wie im Auto wird ein Brennstoff eingesetzt, in diesem Fall Erdgas oder Wasserstoff, um aus thermischer Energie mechanische Kraft zu erzeugen. Die so erzeugte Kraft wird in Strom umgewandelt. Die im Prozess verbleibende Restwärme geht nicht verloren, sondern wird zum Heizen genutzt. Dank der Kraft-Wärme-Kopplung haben die verwendeten Brennstoffe also einen mehrfachen Nutzen: Sie produzieren Strom und Fernwärme.
Für die Produktion nutzt SWB Energie und Wasser zusätzlich den Dampf, der bei der thermischen Verwertung von unvermeidbaren Restabfällen in der MVA entsteht. Die energetische Nutzung des „nachwachsenden Rohstoffs“ Hausmüll trägt wesentlich dazu bei, dass die Bonner Fernwärme einen herausragend guten Primärenergiefaktor hat.
(Quelle: SWB/2024)