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Landwärme stellt sich in Eigenverwaltung neu auf

Der Biomethanversorger Landwärme hat eine grundlegende Neuaufstellung begonnen. Das Erneuerbare-Energien-Unternehmen hat dazu gemeinsam mit seiner Muttergesellschaft LW Capital GmbH ein sogenanntes Eigenverwaltungsverfahren eingeleitet.

von | 15.08.24

Während dieses Verfahrens setzt die Landwärme GmbH ihren Geschäftsbetrieb an ihren beiden Standorten Berlin und München in vollem Umfang fort. Die Landwärme GmbH gehört zudem zu den maßgebenden Vermarktern von Treibhausgasminderungsquoten (THG-Quoten).

Die Landwärme GmbH will im Zuge des Eigenverwaltungsverfahrens die Folgen des seit Anfang 2023 andauernden Preisverfalls bei THG-Quoten überwinden und die dafür notwendigen Sanierungsmaßnahmen umsetzen. Die Gehälter der insgesamt 140 Landwärme-Mitarbeitenden sind zunächst über die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Die anderen Konzerngesellschaften der Landwärme-Gruppe oder deren Beteiligungen sind von dem eingeleiteten Verfahren nicht betroffen.

Geplant ist unter anderem eine Optimierung der Vertragsstrukturen. Dies kann sowohl die Beendigung als auch die Modifizierung von nachteiligen Verträgen bedeuten, um die Vertragsstrukturen den aktuellen Marktbedingungen anzupassen. Außerdem möchte Landwärme einen finanzstarken Partner ins Boot holen, um die notwendige Stabilität zurückzugewinnen und auf den eingeschlagenen Wachstumskurs zurückzukehren. Das Ziel ist es, Geschäftsbeziehungen mit der überwiegenden Mehrzahl der Geschäftspartner fortzuführen.

Der Preisverfall für THG-Quoten wurde verursacht durch falsch deklarierten Biodiesel und zahlreiche andere mutmaßliche Betrugsfälle bei „Upstream-Emission-Reduction-Projekten“ (UER-Projekten). Dabei geht es um Betrug mit der Treibhausgasminderung im Verkehr. Allein durch die Fälschungen bei UER-Projekten ist der gesamten Branche ein Schaden von geschätzt 4,5 Mrd. € entstanden. Leidtragende sind zum einen die Branche rund um die erneuerbaren Energien, zum anderen die Bemühungen zur CO₂-neutralen Energieerzeugung. Politik und Behörden sind seit dem Bekanntwerden der ersten mutmaßlichen Betrugsfälle im Jahr 2023 diesen nur sehr schleppend entgegengetreten. Möglich wurde der Betrug mit den UER-Nachweisen nicht zuletzt, weil die zuständigen Behörden (Umweltbundesamt, Deutsche Emissionshandelsstelle) unter der Aufsicht des Bundesumweltministeriums die Betrugsfälle über Monate selbst nach dem öffentlichen Bekanntwerden weder geprüft, verfolgt noch sanktioniert haben.

Alle weiteren Geschäftsfelder der Landwärme GmbH entwickeln sich hingegen weiter positiv: Das Biomethangeschäft hat weiterhin Aussicht auf Wachstum. Dazu zählen das EEG-, GEG- und LNG-Geschäft für die Schifffahrt, die unabhängig vom kränkelnden THG-Quotenmarkt ist.

 

(Quelle: Landwärme/2024)

 

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