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Klimaschutz-Modellregion Sauerland zeigt das Energiesystem der Zukunft

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Autor: Redaktion

In der nordrhein-westfälischen Stadt Arnsberg entsteht das Energiesystem der Zukunft. Westenergie startet dazu mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Klimaschutz-Modellregion Sauerland. Gemeinsames Ziel ist, Arnsberg über den Einsatz moderner Wasserstoff-Technologie klimaneutral zu machen. In den kommenden Jahren sollen dafür Industrie, mittelständische Unternehmen sowie der Mobilitätsbereich in die Nutzung von Wasserstoff einsteigen. Kern der Klimaschutz-Modellregion Sauerland ist eine elf Kilometer lange Erdgasleitung, die auf den Betrieb von Wasserstoff umgestellt und damit auch als Energiespeicher dienen wird. Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Christoph Dammermann, Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen, Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE, Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, sowie Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaft und Politik haben heute gemeinsam den Startschuss für die Klimaschutz-Modellregion Sauerland gegeben.

Arnsberg ist Ausgangspunkt der Klimaschutz-Modellregion Sauerland. Das Konzept beinhaltet sämtliche Elemente moderner Wasserstoff-Technologien, die in Verbindung mit bereits vorhandenen Erdgasleitungen direkt einsetzbar sind: die örtliche Verteilnetzinfrastruktur, Energiespeicher, Wasserstofferzeugung, Wasserstoff-Mobilität, Prozessgase für die ansässige Industrie, Wärme für Privatkunden sowie die Anbindung an eine größere Wasserstoff-Fernleitung, die in das benachbarte Ruhrgebiet führt. Der erste Abschnitt der Klimaschutz-Modellregion Sauerland umfasst somit die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung über Transport und Verteilung bis zum Verbrauch. Die Planungen für die Erweiterung der Modellregion um weitere Städte und Gemeinden sind bereits angelaufen.

Die Umsetzung des Modellprojekts verteilt sich über mehrere Stufen. Zunächst plant Westnetz, Verteilnetzbetreiber der Westenergie, die elf Kilometer lange Gas-Hochdruckleitung zwischen Arnsberg und Eisborn auf den Betrieb von Wasserstoff umzustellen. Die Leitung verfügt über ein Speichervermögen von rund 150 Megawattstunden und ist Teil eines früheren überregionalen Transportnetzes. Das Speichervolumen ist ausreichend, um beispielsweise 1.000 moderne Einfamilienhäuser an einem kalten Wintertag mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Ein Gutachten des TÜV Nord hat bereits die Möglichkeit einer Umstellung auf den Betrieb mit reinem Wasserstoff grundsätzlich bestätigt.

Weniger als einen Kilometer vom östlichen Ende der Leitung entfernt befindet sich die 110- Kilovolt-Umspannanlage „Niedereimer“. Innerhalb des Projekts soll hier eine Pyrolyse-Anlage zur Wasserstoffproduktion entstehen. Der Wasserstoff gelangt von dort in die Speicherleitung und kann bedarfsgerecht an verschiedene Anwender verteilt werden. Die Anlage nutzt grünes Methan, aber auch Schmutzwasser und methanhaltige Abfallprodukte zur Erzeugung von Wasserstoff. Er gehört in die Kategorie türkiser Wasserstoff, da während des Umwandlungsprozesses Kohlenstoff entsteht. Dieser feste Kohlenstoff wird über das Projekt nachhaltig an Industrieunternehmen für ihre jeweilige Verwendung weitergegeben.

(Quelle: Westnetz/2021)