Im Oktober 2024 hatte die Bundesnetzagentur den Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber für ein gesamtdeutsches Wasserstoffkernnetz genehmigt. Mit dem Kernnetz können zwar alle Bundesländer und große industrielle Zentren erreicht werden, um jedoch alle H2-Bedarfsschwerpunkte und Ballungsräume in Bayern zu erreichen, sind zusätzliche Wasserstofftransport- und -verteilersysteme erforderlich. Eine mit den regionalen/städtischen Verteilernetzen auf dem Kernnetz aufbauende H2-Netzplanung stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar, um Planungssicherheit für den Markt zu schaffen.
Das Kernnetzplus spiegelt die Wasserstoffplanungen auf Transport- und Verteilerebene wider, die unter Berücksichtigung von bestehender Infrastruktur und H2-Bedarfen in der Region erarbeitet wurden. Mit dieser netzbetreiberübergreifenden Vorgehensweise werden frühzeitig die Weichen für eine dekarbonisierte Wirtschaft und Energieversorgung in Bayern gestellt. Die Überlegungen rund um das Kernnetzplus tragen auch internationalen Projektvorhaben Rechnung, indem frühzeitig konkrete Versorgungsmöglichkeiten für Wasserstoffimporte bis zu potenziellen H2-Verbrauchern ermöglicht werden.
Die Verbindlichkeit zu den Wasserstoffzielen steigt. Das zeigt auch die gemeinsame politische Absichtserklärung von Deutschland, Algerien, Italien, Österreich und Tunesien zur Entwicklung des südlichen Wasserstoffkorridors, die am 21.01.2025 in Rom unterzeichnet wurde. Der Südkorridor soll künftig eine direkte Leitungsverbindung zwischen Nordafrika und Italien, Österreich und Deutschland für gasförmigen Wasserstoff herstellen.
„Mit der Erweiterung unserer Kernnetz-Planung und der damit verbundenen verzahnenden Wasserstoffnetzplanung mit den bayerischen Verteilnetzbetreibern berücksichtigen wir frühzeitig die Wasser-stoffbedarfe innerhalb unseres Netzgebietes. Zusätzlich setzen wir uns durch unsere interntionalen Projektvorhaben, wie zum Beispiel dem SoutH2 Corridor oder dem Ukraine-EU Hydrogen Corridor, aktiv für die Planungssicherheit für Marktakteure und den frühzeitigen Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur ein“, sagt Dr. Matthias Jenn, Geschäftsführer von bayernets.