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H2-ready mit neuen Gasturbinen für das HKW der N-Ergie

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Autor: Elisabeth Terplan

Zwei neue Gasturbinen ersetzen im Heizkraftwerk der N‑Ergie künftig die beiden alten Maschinen, die nach 17 Jahren und über 100.000 Betriebsstunden am Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebenszeit angekommen sind. Die neuen Turbinen vom Typ SGT-800 B4 von Siemens Energy haben jeweils rund acht MW mehr Leistung als ihre Vorgänger, einen um rund 2 % gesteigerten Wirkungsgrad und sparen so zusammen im Vergleich zu den alten Turbinen pro Jahr rund 11.000 t CO2 ein. Darüber hinaus ist es möglich, bei der Verbrennung zunächst bis zu rund 15 Vol.-% Wasserstoff beizumischen, sobald dieser verfügbar ist.

Die Gesamtinvestition für die Modernisierung der Gasturbinen liegt bei rund 30 Mio. €. Neben den Turbinen werden auch die Generatoren und das Abgassystem ausgetauscht. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2022 geplant.

Hintergrund zum Gas- und Dampfkraftwerk

Die Gasturbinen sind Komponenten des Gas- und Dampfkraftwerks (GuD), das nach dem Prinzip der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung funktioniert. Zunächst wird Erdgas in der Gasturbine verbrannt, die einen Generator antreibt und damit Strom für Nürnberg und die Region erzeugt. Die Abhitze aus der Gasturbine erhitzt und verdampft dann Wasser in einem nachgeschalteten Dampfkessel. Der heiße Wasserdampf mit einer Temperatur von über 500 Grad und einem Druck von 110 bar strömt anschließend über eine Dampfturbine und treibt dabei einen weiteren Generator zur Stromerzeugung an. Aus dem noch energiehaltigen Dampf wird schließlich Heizwärme gewonnen, die über das Fernwärmenetz direkt zu den Kund*innen gelangt. Der Gesamtwirkungsgrad dieses Kraft-Wärme-Kraftwerks liegt somit bei über 90 %. Im Vergleich dazu haben die modernsten Stromkraftwerke nur einen Wirkungsgrad von rund 60 %.

Weiterentwicklung des Kraftwerksstandorts

Bereits im Jahr 2005 stellte die N‑Ergie ihre Erzeugung in Nürnberg-Sandreuth von Kohle auf Erdgas und die GuD-Technologie um. 2012 folgte das Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW), das mit Hackschnitzeln aus regionalem Waldrestholz sowie aus der Landschaftspflege betrieben wird. Der Wärmespeicher, der Ende 2014 in Betrieb ging, macht das Heizkraftwerk noch flexibler und erhöht die Einspeisemöglichkeiten für erneuerbare Energien.

Das Heizkraftwerk produzierte im Jahr 2021 rund 850 Mio. kWh Strom und 1.400 Mio. kWh  Fernwärme. Mit der Kombination aus Gas- und Dampfturbinen-Anlage, Biomasse-Heizkraftwerk, Wärmespeicher und Elektroheizer können jährlich rund 200.000 Tonnen CO2 vermieden werden.

(Quelle: N-Ergie/2022)